Fast jeder würde wohl gerne mal gefährliche Tiere in freier Wildbahn beobachten. Das sollte man allerdings aus sicherer Entfernung tun, denn jedes Jahr sterben weltweit mehrere hundert Abenteurer durch Angriffe wilder Kreaturen. Jedoch immer mehr Adrenalinjunkies wagen sich so nah an Löwen, Weiße Haie und Co. heran, dass sie glücklich sein können, wenn sie noch von ihrem Erlebnis berichten können. Forbes Traveler kürte nun die zehn riskantesten Tiersafaris.

Ein falscher Schritt, und Sie dienen als Abendessen. Denn nicht immer geht es so glimpflich aus wie bei Gottfried Kellers „Pankraz der Schmoller“, wenn Sie beispielsweise einem hungrigen Löwen begegnen – der König der Tiere tötete in den letzten 17 Jahren mehr als 600 Menschen. Aber man muss die Spuren der Raubkatze ja auch nicht unbedingt bei einer mobilen Zeltsafari wie Ernest Hemingway, z. B. in der Serengeti in Tansania, verfolgen. 

Der Weiße Hai, der am meisten gefürchtete Bewohner der Weltmeere, hat jährlich ungefähr fünf Menschenleben auf dem Gewissen. Rund 50 Angriffe werden jedes Jahr in der „International Shark Attack File“ registriert – verhältnismäßig wenige, denn auf dem Speiseplan stehen Robben und Fisch, aber seit Stephen Spielberg den „Weißen Hai“ inszenierte, sind die großen Knorpelfische Objekte unserer Alpträume. Wenn Sie den Hai bei einer Tauchsafari (z. B. vor Kapstadt in Südafrika) in Aktion sehen wollen, werden Sie durch einen Metallkäfig geschützt.

Die riesigen Salzwasserkrokodile, die etwa im australischen Kakadu National Park zu finden sind, bringen auf dem Fünften Kontinent pro Jahr durchschnittlich einen Menschen um. Besonders in den Wintermonaten zwischen Juni und August lassen sich die wechselwarmen Biester gut beobachten, wenn sie entspannt in der wärmenden Sonne liegen.

Z. B. im Katmai National Park in Alaska, der auch als Bärenland bezeichnet wird, lässt sich eine große Grizzly-Population beobachten, während sie im Sommer Lachse fischen. Wenn Sie einem der bedrohlichen großen Bären begegnen: rennen Sie nicht weg, sondern stellen Sie sich tot und beschützen Ihren Kopf.

Die Liste der gefahrvollsten Tiersafaris wird vervollständigt durch Polarbären (z. B. im kanadischen Churchill zu finden), Bengalische Tiger (z. B. in Ranthambhore Bagh in Indien), Anacondas (z. B. in Llanos Grasslands in Venezuela), Komodowarane (auf der indonesischen Insel Komodo), Piranhas (etwa im Sacha Jungle Reserve in Equador) und Riesentintenfische (beispielsweise in der Sea of Cortez in Mexiko auffindbar). Also – nicht vergessen, einen erfahrenen Führer mitzunehmen, wenn Sie auf die Pirsch gehen.

Dass Menschen einen immer engeren Kontakt zur Natur und zu wilden Tieren eingehen, wird häufig als Ausgleichssuche zu der voranschreitenden Urbanisierung gewertet. Ironischerweise verursachen die für uns todbringendsten Tiere aber nicht unbedingt die meiste Furcht. Durch Moskitostiche z. B. kommen jedes Jahr mehr Menschen um, als durch alle anderen hier erwähnten Geschöpfe zusammen. Die tödlichste Spezies ist ohnehin der homo sapiens.