Gewalt, Drogen und eine besonders hohe Kriminalitätsrate: Kolumbien genießt zweifelsohne keinen guten Ruf und gehörte lange Zeit nicht unbedingt zu den populärsten Reisezielen des Globus. Wenig verwunderlich , wenn man bedenkt, dass der wohl bekannteste Kolumbianer der Geschichte der Drogendealer Pablo Escobar ist. Der ehemalige Chef des Medellin-Kartells verzeichnet wohl einen ähnlich hohen Bekanntheitsgrad wie Shakira (33), eine kolumbianische Sängerin, die mittlerweile zu den erfolgreichsten Künstlern der Erdkugel gehört und sich weltweit für Friedensprojekte einsetzt.

An dem Friedensgedanken mangelte es zuletzt aber wiederholt im Kreise der politischen Entscheidungsträger des südamerikanischen Landes: zuletzt drohte unter Ex-Präsident Alvaro Uribe der seit Jahrzehnten bestehende Konflikt mit Venezuela zu eskalieren. Uribes Nachfolger Juan Manuel Santos kündigte bei seinem Amtsantritt allerdings bereits an, dass er keine kriegerische Auseinandersetzung mit dem Nachbarland vorsieht.

Derartige militärische Tumulte würden Kolumbien wohl auch wieder mal mehr schaden als nutzen, denn das Land hat weitaus mehr zu bieten als Armut, Waffen oder striktes Regime. Die Bevölkerung der Nation leidet zwar unter der hohen Arbeitslosenquote, aber genau dieses Problem könnte durch eine gezielte Förderung des Tourismus minimiert werden: seine einzigartige Geographie macht Kolumbien zu einer besonders faszinierenden Reisedestination, die kaum einen Wunsch offen lässt.

Eine Wanderung zu den schneebedeckten Spitzen der Anden ist ebenso inbegriffen, wie eine Wüstentour auf der Halbinsel La Guajira oder ein Tauchgang an der Pazifikküste. Tropenfans kommen bei einer Reise zum Amazonas-Becken ebenso auf ihre Kosten wie Strandliebhaber bei einem Spaziergang im weißen Sand der Karibikküste.

Auch die Kolonialstädte trugen in den letzten Jahren ihren Teil dazu bei,dass Kolumbien auch bei deutschen Urlaubern immer beliebter wird: so bereisten im ersten Halbjahr 2010 insgesamt 12.432 deutsche Urlauber das lateinamerikanische Land, was einen Anstieg von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.