Auf den Spuren Christi
Von Bethlehem nach Jerusalem. Stationen im Leben des Jesus von Nazareth.
Es gibt viele christliche Kirchen im Heiligen Land. Manche von ihnen markieren Orte, die für das Leben Jesu, wie wir es aus der Überlieferung und den Evangelien kennen, von besonderer Bedeutung sind.
Der Stern von Bethlehem
Über der Geburtsgrotte in Bethlehem bauten die römischen Kaiser Konstantin und Justinian eine große Basilika, deren einstige Schönheit im fünfschiffigen Innenraum mit den goldgrundierten Mosaiken nachvollziehbar wird. Von der Grotte führt ein Gang zu weiteren Höhlen. In einer von ihnen soll der hl. Hieronymus, der 389 in Bethlehem ein Kloster gründete, seine berühmte Bibelübersetzung, die "Vulgata", fertiggestellt haben.
Nazareth wo Jesus aufwuchs
Die Verkündigungskirche, wo Maria vom Engel Gabriel die frohe Botschaft erhalten hatte, ist ein moderner Bau auf den Fundamenten der alten Kreuzfahrerkirche. Von der Unterkirche aus sind die Verkündigungsgrotte und die Reste der Vorgängerbauten zu erreichen, die Oberkirche ist modern gestaltet, greift jedoch architektonische Motive aus den Vorgängerbauten auf und verarbeitet sie zu einer einzigartigen Symbiose. Sehenswert ist auch die Kirche des hl. Josef. Ein Bummel durch den Basar führt zum Marienbrunnen, der historischen Wasserversorgung des Ortes.
Spuren Jesu am See Genezareth
In Kapernaum am See Genezareth gewann Jesus seine ersten Jünger, die Fischer Simon Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes, hier vollbrachte er viele Wunder. Die Reste der Synagoge bezeichnen eine der ältesten und schönsten jüdischen Sakralbauten überhaupt. Ganz in der Nähe haben Archäologen die Reste eines großen Wohnhauses ausgegraben. In den Putz sind der Name Petrus und ein Fischerboot geritzt. Es gilt als sicher, dass Jesus und Petrus sich hier aufgehalten haben.
Berg der Seligpreisung
Der Berg der Seligpreisung mit seiner modernen Kirche aus schwarzem Basalt inmitten eines schönen Parks, wo die Tradition die Bergpredigt stattfinden ließ, gibt einen fantastischen Blick über den See Genzareth frei.
Die wunderbare Brotvermehrung
Zu Füßen des Berges, am Ufer des Sees, liegt Tabgha. Eine neue Kirche bezeichnet den Ort und schützt zugleich die vielleicht schönsten Mosaiken Israels, die noch aus der Kirche des 5. Jahrhunderts stammen. Das berühmte Brotund- Fisch-Mosaik ist nur ein Teil davon.
Die Primatskapelle, nur ein paar Meter weiter auf einem Felsvorsprung über den vielfältigen Resten früherer Kirchen erbaut, erinnert an die Nachfolgeregelung, die Jesus in einer Erscheinung nach seinem Kreuzestod traf. Mit den Worten "Weide meine Schafe" (Joh. 21) übertrug er Petrus die geistliche Führung der Christenheit.
Jerusalem
Jerusalem war auch für den Juden Jesus der Mittelpunkt der Welt. Er besuchte die Stadt immer wieder, hier vollzog sich sein Schicksal. Der Ölberg, der Berg Zion, die Via Dolorosa, Meter für Meter beinahe drängen sich die Erinnerungen, bezeichnen die Orte der Evangelien, die in seinem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben, weisen Kirchen auf die Heiligkeit der Stätten hin. Am bedeutendsten ist natürlich die Grabeskirche, dieser unnachahmliche Bau im Herzen der Altstadt, verwinkelt und verschachtelt, an dem Baumeister aller Jahrhunderte gebaut und Künstler jeglicher Epochen ihre Spuren hinterlassen haben. Er umfasst den zur Zeitenwende außerhalb der Stadt gelegenen Golgotafelsen und das Grab Jesu.