Massada Nationalpark / Tafelberg

Der mehr als 400 Meter hohe, alleinstehende Tafelberg am Toten Meer symbolisiert Konsequenz – bei den Römern ebenso wie bei den Juden.

König Herodes hatte hier, am Rande der Wüste, einen prachtvollen Palast errichten lassen, der ihm gleichzeitig als Fluchtburg diente. Nach seinem Tode wurde die Stätte zur römischen Garnison. Gleich zu Beginn des jüdischen Aufstandes gegen die römische Herrschaft 66 n. Chr. eroberten jüdische Zeloten Massada. Und hielten die Bergfestung auch noch, als der Feldherr und spätere römische Kaiser Titus in einer Strafaktion vier Jahre später Jerusalem und den Tempel zerstören ließ.

Massada mußte fallen, und weil man es nicht aushungern konnte, beschloss das machtbewußte Rom, es im Sturm zu nehmen. Die jüdischen Gefangenen der X. Legion schütteten eine gigantische Rampe auf. Doch als die römischen Soldaten die Mauern der Bergfestung überstiegen, hatten sich die Verteidiger, 960 Männer, Frauen und Kinder, selbst das Leben genommen. Lieber waren sie in den Tod gegangen, als in die Hände der Eroberer zu fallen. Nur zwei Frauen und fünf Kinder überlebten den Massenselbstmord.

Der Blick über die Wehrmauer des ausgegrabenen Palastes führt mitten in die Ereignisse vor beinahe 2000 Jahren. Die Umfassungsmauern von acht Römerlagern rund um den Felsen sind klar zu erkennen. Auch der dreieinhalb Kilometer lange Erdwall hebt sich deutlich von der Wüste ab. Er sollte ein Entkommen der Verteidiger verhindern. Und dann sind da noch die Reste der gewaltigen Rampe, die im Laufe der Zeit zwar etwas niedriger geworden, aber immer noch eindrucksvoll sind. Als diese Rampe Tag für Tag wuchs, konnte sich der Anführer der Rebellen, Eleazar ben Yair, ausrechnen, wann der letzte Tag anbrechen würde. Vor dem Hintergrund dieser dramatischen Ereignisse wundert es kaum, dass Massada für Israel und für den Behauptungswillen des Staates eine ganz besondere Rolle spielt, die in dem Satz "Massada wird nie wieder fallen" gipfelt.

Das Felsplateau von Massada wird jährlich von mehreren Hunderttausend Menschen besucht. Ein steiler Fußpfad führt hinauf und bietet immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die Wüste und das nahegelegene Tote Meer. Wer die ehemalige Festung jedoch bequemer erklimmen möchte, kann jedoch auch eine Seilbahn nutzen.