Yad Vashem – das Nationaldenkmal Israels
Yad Vashem ist Israels Nationaldenkmal, das an die durch die Nazis im Verlauf des Zweiten Weltkrieges zwischen 1939 und 1945 vernichteten sechs Millionen Juden erinnert. Es wurde 1953 durch einen Beschluß des israelischen Parlaments, der Knesset, ins Leben gerufen.
Neben der historischen Erforschung des Holocaust – Shoah auf Hebräisch – präsentiert die Gedenkstätte die persönlichen und authentischen Lebensgeschichten von Opfern und Überlebenden des Holocaust. Darüber hinaus hat sich Yad Vashem verpflichtet, die Namen der Ermordeten und der über 5.000 jüdischen Gemeinden zu sammeln und aufzuzeichnen, die in den damals von den Deutschen besetzten Gebieten ausgelöscht wurden.
Im Hinblick auf die besonderen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, die vom ersten Ministerpräsidenten des jungen Staates Israel, David Ben-Gurion, und dem ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Konrad Adenauer, geknüpft wurden, ist ein Besuch dieses außergewöhnlichen Museum für deutsche Besucher fast unvermeidlich. 2005 jährt sich dieser Neubeginn zwischen Juden und Deutschen zum 40. Mal.
Die Gedenkstätte, die sich auf dem Herzlberg in Jerusalem befindet, besteht aus mehreren, ineinander greifenden Abteilungen, darunter ein internationales Institut für die Erforschung des Holocaust, Archive und Bibliotheken, eine mit Bäumen bestandene Straße der Erinnerung und ein historisches Museum.
Im März 2005 weihte Yad Vashem auf seinem Campus ein neues Gebäude ein, in dem das Museum nun untergebracht ist, das die Geschichte des Holocaust aus jüdischer Perspektive und vor allem für die junge Generation darstellt. Zentraler Bestandteil des Museums ist der Saal der Namen, in dem in der Form von nachempfundenen Personalausweisen mit biographischen Daten die persönliche Lebens- und Leidensgeschichte zahlloser Opfer des Nationalsozialismus nachvollzogen wird. Der Saal des Gedenkens wiederum, in dessen Boden die Namen aller Konzentrations- und Vernichtungslager der Deutschen eingraviert sind, gestattet dem Besucher, diesen Opfern die letzte Ehre zu erweisen. Ein großes Ewiges Licht leuchtet vor einer symbolischen Urne – ein besonders geheiligter Ort, der auch von Staatsoberhäuptern im Verlauf offizieller Visiten aufgesucht wird.