Port Royal

Vom Ferry Terminal in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston erreicht man mit dem Fährboot über die Kingston Bay in etwa einer halben Stunde den Anleger von Port Royal. Aber auch der Minibus vom Bus Terminal nahe der Kingstoner Parade steuert den Ort an der äußersten Spitze der Landzunge an.

Port Royal blickt auf eine lebhafte Vergangenheit als Piratenhochburg zurück. Im 17. Jahrhundert war der Ort, der damals noch auf einer Insel lag, als eine der bedeutsamsten Hafenmetropolen der ganzen Karibik bekannt – rund 8.000 Einwohner zählte die sehr reiche, von sechs Forts eingerahmte Stadt im Jahr 1692.

Im Juni 1692 jedoch wurde Port Royal von einem verheerenden Erdbeben z. T. völlig zerstört. Große Teile des Ortes, darunter alle Forts außer dem bis heute erhaltenen Fort Charles, versanken im Meer und etwa 3.000 Bewohner wurden Opfer der Naturkatastrophe. Nur wenig später erkor die britische Marine den strategisch günstig liegenden Ort als neuen Flottenstützpunkt aus und baute ihn aus, bevor sie sich im 19. Jahrhundert wieder zurückzog.

Aus den alten Zeiten blieb der Stadt nicht viel mehr als ihr legendärer Ruf als Piratenburg und Sündenbabel. Heute liegen im malerischen Jachthafen von Port Royal zahlreiche eindrucksvolle Boote der wohlhabenden Einwohner von Kingston vor Anker. Weitere Sehenswürdigkeiten sind z. B. das maritime Museum im Hof des Fort Charles, das National Museum of Historical Archaeology und die St. Peter’s Anglican Church.