Santa Cristina

Wenige Kilometer von Paulilatino entfernt in der sardischen Provinz Oristano kann man das wahrscheinlich schönste Brunnenheiligtum besichtigen, das die Mitglieder der bronzezeitlichen Nuraghenkultur jemals erbaut haben: der Brunnentempel (Pozzo Sacre) Santa Cristina befindet sich inmitten eines nuraghischen Dorfes, welches inzwischen in einem hübschen Olivenhain liegt. Ganz in der Nähe sind die Cumbessias, also Pilgerwohnungen, der gleichnamigen kleinen Kirche zu finden.

In dem Dorf sind nicht nur das Brunnenheiligtum, das den Wasserkult der Nuragher repräsentiert, erhalten bzw. restauriert, sondern darüber hinaus auf einer Fläche von mehr als 14 Hektar unter anderem auch ein kleiner Nuraghe, die Fundamente zahlloser Gebäude, mehrere Hütten sowie ein Rundtempel (Capanna Circolare).

Der Brunnentempel mit seiner ihn umgebenden niedrigen Mauer sticht jedoch besonders hervor. Eine exakt gearbeitete Treppe bringt den Besucher in die Tiefe sowie den ebenso genau angefertigten, tholosförmigen Brunnenraum. Bezüglich der Bearbeitung von Steinen zeigt der unterirdische Komplex die architektonische Blütezeit der Nuraghenkultur.

Archäologischen Funden verschiedener Bronzeteile zufolge wurde das Heiligtum Santa Cristina gegen Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. geschaffen. Das Vorhandensein charakteristischer Räuchergefäße lässt darauf schließen, dass später die Punier das Bauwerk für ihre Zwecke einsetzten.

Zu erreichen ist der Komplex ganz bequem über die Schnellstraße SS 131. Eine eigene Ausfahrt führt direkt in das nuraghische Dorf.

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