Türkei

Antalya ist das Zentrum des Tourismus an der Türkischen Riviera

Bei Antalya liegen die Anfänge des Türkei-Tourismus. Bild: Kultur- und Tourismusministerium Ankara

300 Sonnentage im Jahr, kilometerlange Badestrände, beeindruckende Landschaften, antike Kulturgüter und eine Fülle an Sport- und Freizeitmöglichkeiten – seit zwei Jahrzehnten steht die Türkei als Reiseziel in der Beliebtheitsskala deutscher Touristen auf den vordersten Plätzen. Schon die geographische Lage des Landes verdeutlicht, was einen Großteil seiner Faszination ausmacht: zwar liegt der größte Teil im Nahen Osten, ein kleines Stück des nordwestlichen Maramaragebiets gehört jedoch auch zu Europa und so war die Türkei stets das Bindeglied zwischen Orient und Okzident, ein Schmelztiegel westlicher und östlicher Kulturen. Nicht weniger als 13 Zivilisationen, darunter Hethiter, Perser, Griechen und Römer, Seldschuken und schließlich Osmanen errichteten ihre Reiche in diesem begehrten Gebiet und hinterließen zahlreiche Spuren, die die heutige Türkei zu einem einzigartigen „Freilichtmuseum“ hochkarätiger Kulturschätze machen. Die Überreste der mächtigen antiken Städte Troja, Ephessus, Pergamon und Milet, des Apollon-Heiligtums in Didyma und des Amphitheaters von Aspendos sind nur einige Beispiele.

Doch es ist nicht das historische Erbe allein, das die Besucher in Scharen lockt. Nicht weniger als vier sonnenverwöhnte Küstengebiete versprechen Erholung an breiten, feinen Sandstränden oder malerischen, kleinen Buchten. Die meisten Besucher zieht es an die Türkische Riviera, die südliche Mittelmeerküste der Region. Rund um den Golf Antalyas, Keimzelle des Türkei-Tourismus, finden sich lange, familienfreundliche Sandstrände, komfortable Hotelanlagen gehobenen Standards und ein Aktivurlaubsangebot, das seinesgleichen sucht. Gepflegte Golfplätze, Wassersportmöglichkeiten jeglicher Art, Jeepsafaris, Kanu- und Raftingtouren bieten Abwechslung vom Strandalltag. Die Städte Antalya, Side und Alanya, gelegen vor der imposanten Bergkulisse des Taurus, laden zu Streifzügen durch enge Basargassen und entlang historischer Sehenswürdigkeiten.

Die Lagune von Ölüdeniz ist ein beliebtes Fotomotiv

Die Lagune von Ölüdeniz. Bild: Kultur- und Tourismusministerium Ankara

Ebenfalls hoch in der Gunst der Besucher steht die Türkische Ägäis, die den westlichen Teil der türkischen Mittelmeerküste bildet. Hier gibt es nur wenige Ecken mit langen Sandstränden, wie etwa die bekannte Lagune von Ölü Deniz, vielmehr gliedert sich die Küste in unzählige kleine Buchten, hervorstechende Landzungen und vorgelagerte Inseln. Klares, türkisfarbenes Wasser, charmante Küstenorte, wie Bodrum, Marmaris, Fethiye und Dacta sowie ein beständig wehender, erfrischender Wind laden zur „Blauen Reise“, einer Schifffahrt auf den traditionellen türkischen „Gulets“, ein. Anders als an der Riviera finden sich an der Ägäis nur wenige sehr große Hotelanlagen und es geht insgesamt etwas familiärer und authentischer zu. Ist man in dieser Gegend zu Besuch, sollte man unbedingt einen Ausflug zu den Kalksinterrassen von Pamukkale machen. Hier haben Schwefelquellen, in denen man auch baden kann, im Laufe der Zeit das weiche Kalkgestein in eine märchenhafte Terrassenlandschaft verwandelt.

Nahezu noch unbekannt für den deutschen Reisenden sind türkische Schwarzmeer- und Marmararegion. Erstere besticht durch ihre kilometerlangen Strände, malerische Fischerdörfer und einsame Buchten. Dichte Nadel- und Laubwälder bedecken das parallel zur Küste verlaufende Gebirge. Da dieses Gebiet in der trockenen Türkei zu den niederschlagsreicheren zählt, werden hier viele Agrarprodukte angebaut, darunter Tee, Tabak, Haselnüsse, Mais und Getreide. Marmara liegt im Nordwesten der Türkei und umfasst auch Thrakien, den europäischen Teil des Landes. Benannt ist sie nach dem Marmarameer, einem Binnenmeer zwischen Bosporus und Dardanellen, auf dem Segler hervorragende Bedingungen finden. Neben zahlreichen Stränden und Sommerurlaubsorten befindet sich hier auch das Uludag-Gebirge mit einem der besterschlossendsten Skigebiete des Landes.

Die surrealistisch anmutende Tuffsteinlandschaft von Kappadokien

Surreal mutet die Tufflandschaft von Kappadokien an. Bild: Kultur- und Tourismusministerium Ankara

Bei allen Reizen, mit denen die Küstenregionen aufwarten können, sollte man jedoch das türkische Hinterland nicht vergessen. Zentral- und Ostanatolien mit ihren Hochebenen und Gebirgen erschließen sich bisher meist nur durch individuell geplante Reisen. Eine Ausnahme bildet die surrealistisch anmutende Tuffsteinlandschaft von Kappadokien mit ihren Höhlensiedlungen und unterirdischen, frühchristlichen Kirchen. Andere lohnenden Besichtigungsziele, wie etwa der Berg Nemrut, die kaiserliche Teppichstadt Kayseri oder Hattua, die einstige Hauptstadt des Hethiterreiches und heutiges UNESCO-Weltkulturerbe werden teilweise mit Ausflugsbussen von den Küsten angefahren.

In Zentralanatolien liegt auch Ankara, seit der Gründung der Türkischen Republik 1923 durch Kemal Atatürk moderne Hauptstadt des Landes. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist jedoch die Bosporus-Metropole Istanbul mit ihren fast 12 Millionen Einwohnern. Geteilt in einen europäischen und einen asiatischen Teil verkörpert die Stadt, die in ihrer bewegten Geschichte auch unter dem Namen Konstantinopel und Byzanz bekannt war, wie keine zweite die Situation der Türkei im Spannungsfeld von Ost und West wider. Die Faszination, die von dieser Atmosphäre und den einmaligen Sehenswürdigkeiten, wie Hagia Sophia oder Topkapi-Palast ausgeht, haben dafür gesorgt, das Istanbul in der Gunst der Reisenden nach der Riviera den zweiten Platz belegt.

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