Lauteten die Schlagzeilen zu Beginn von 2009 noch „Deutsche buchen trotz Wirtschaftskrise“, dringen nun immer mehr Meldungen aus den Reisekonzernen, die von einem massiven Rückgang der Urlaubsbuchungen im ersten Viertel des Jahres sprechen. Erst jüngst gaben TUI und Thomas Cook einen Rückgang der Umsätze um elf, bzw. gar 18 Prozent, bekannt. Zeitgleich warnt der Deutsche Reisebüro-Verband (DRV) die Verbraucher, zu sehr auf günstige Last-Minute-Schnäppchen zu setzen, die Konzerne hätten für den Sommer sehr vorsichtig mit ihren Kapazitäten kalkuliert.

Während der DRV noch vor einem Preiskampf im Sommer warnt, ist dieser in der Realität längst ausgebrochen. Das zweite Kind fährt bei zahlreichen Familienangeboten der Veranstalter gratis mit, „Frühbucherspecials“ gewähren kostenlose Stornos bei Arbeitsplatzverlust, Freizeitparks geben Rabatte für Kurzarbeiter – kurz um, die Reisebranche steht Kopf. Doch wenn wundert dies, angesichts der jüngsten Meldungen: von Hoteliers am Chiemsee, die 30 Prozent weniger Buchungen haben, Lufthansa, die zehn Prozent ihrer Kapazitäten ruhen lässt oder Mallorca, das ob der schwindenden Gäste um seinen Status als Reiseziel Nummer eins bangt.

Bisher scheinen die Verbraucher den Verlockungen der günstigen Reiseangebote noch nicht zu erliegen, zu groß ist die Unsicherheit bei vielen, was der Jahreslauf noch bringen mag. Und so wird, trotz aller Dementis der großen Veranstalter, die Preise nicht großflächig zu senken und trotz geringerer Kapazitäten letzt endlich doch der Markt entscheiden, was der Sommer bringt. Auch, oder gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise, herrscht eben immer noch das Gesetz von Angebot und Nachfrage.