Alljährlich im Herbst treffen sich Tausende von Kranichen an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern, um sich vor ihrem Zug in die Winterquartiere zu sammeln. Ein besonders guter Platz, um dieses Schauspiel zu bewundern ist die Ostseeinsel Ummanz. Das kleine Eiland, das gerade einmal 20 Quadratkilometer misst, liegt westlich der Insel Rügen und gehört zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Seit 1901 ist Waase, das Kirchdorf der Insel, mit der großen Schwester Rügen durch eine 250 Meter lange Brücke verbunden. Nur insgesamt sieben Dörfer gehören zu Ummanz, eines von ihnen ist Tankow. Hier befindet sich eine Beobachtungsplattform, die den Vogelliebhabern freie Sicht auf die Rast- und Schlafplätze der Kraniche gewährt. Allabendliche fliegen die majestätischen Tiere eines nach dem anderen ein, um sich ein geschütztes Fleckchen für die Nacht zu suchen. Ein Schauspiel, das oft mehrere Stunden dauern kann und für das man sich unbedingt ein Fernglas einpacken sollte.

Informationen über die faszinierenden Seevögel bietet das Informationszentrum von Waase. Die flachen Boddengewässer der vorpommerschen Küste ist für einen Großteil der europäischen Kraniche eine wichtige Drehscheibe vor ihrem Zug. Überschwemmt Wiesen und futterreiche Felder bieten eine optimale Basis, um sich vor dem anstrengenden Flug in den Süden Reserven anzufressen. Zudem bietet der sandige Spülsaum von Ummanz gute Schlafplätze für die Vögel. Wenn das Wetter es erlaubt, bleiben die „Vögel des Glücks“, wie die Kraniche genannt werden bis weit in den November, bevor sie ihren Zug fortsetzen, um im nächsten Frühjahr wieder vor Ummanz Rast zu machen.