Auch wenn sich seit den vergangenen Wochen die schlechten Meldungen aufgrund der Finanzkrise häufen und die Wirtschaftsinstitute ein Nullwachstum prognostizieren: die deutschen Verbraucher lassen sich dadurch nicht von ihrem wohlverdienten Urlaub abbringen. Laut Umfrage dreier verschiedener Institutionen hat die Reiselust der Bundesbürger zum Ende des Jahres sogar noch zugenommen, auch die Bereitschaft mehr in den Urlaub zu investieren, ist gestiegen.

Sowohl die Umfragen der Nürnberger Marktforschungsgesellschaft GfK und des Leipziger Instituts für Empirische Forschung (LEIF) als auch das Reisebarometer des Versicherers ELVIA prognostizieren, dass den Deutschen so schnell nicht die Lust auf das Reisen vergeht. Für den Winter 2009 ist bei den Reisebüros ein überproportionaler Buchungszuwachs im zweistelligen Bereich gemessen worden, allein im Oktober lag die Quote um 4,9 Prozent über der des Vorjahresmonats.

Auch die Bereitschaft für eine Reise tiefer in die Tasche zu greifen, ist gestiegen. Im Durchschnitt kalkulieren die Deutschen in diesem Jahr etwa 9 Prozent mehr Ausgaben pro Person für einen Urlaub ein. Dies hängt auch mit den zunehmend exotischeren und weiter weg gelegenen Ferienzielen zusammen: die höchsten Zuwachsraten verzeichnen laut GfK Nordamerika und Nordafrika.

Folgt man den Ergebnissen der LEIF-Studie, könnte die gestiegene Buchungsfreude der Deutschen in diesem Winter aber auch ein letzter Ansturm vor der Rezession sein. Immerhin vermuten 82 Prozent der Befragten, dass sie im kommenden Jahr mehr Geld für eine Fernreise auf die Theke legen müssen. 40 Prozent der Teilnehmer rechnen damit, in Zukunft im Urlaub sparen zu müssen, die meisten von ihnen wollen dabei bei zunächst die Ausgaben für Essen und Trinken reduzieren.