Einmal im Leben eine Kreuzfahrt machen, das ist der Traum vieler. Dinieren im stilvollen Ambiente, abendliche Shows, das Glück im Schiffscasino herausfordern oder sich im Wellness-Bereich einmal richtig verwöhnen lassen. Allerdings ist Spaß ist nicht ganz billig. Für eine stilechte Kreuzfahrt kommen schnell mal mehrere tausend Euro zusammen. Doch es geht auch günstiger. Wem es bei der Seereise mehr um Luxus, Ambiente und das Leben im „Mikrokosmos“ Kreuzfahrtschiff geht, der kann auf einer „Mini-Cruise“ zwischen Kiel und Oslo echtes „Kreuzfahrt-Feeling“ erleben.

Schon das Einchecken am Ostseekai von Kiel gestaltet sich als Erlebnis. Der Anlager wurde erst in den letzten Jahren für mehr als 30 Millionen Euro umgebaut. Jetzt erwartet die Passagiere ein futuristisches Glasterminal, das erste Blicke auf das große blau-weiße Schiff gestattet, das dahinter vertäut ist. Die „Color Fantasy“ und ihr, erst im September dieses Jahres in Dienst gestelltes, Schwesterschiff die „Color Magic“ gelten als die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt mit Autodeck. In ihren mächtigen Bäuchen und Aufbauten schlummern mehr als 1000 Kabinen, unterschiedlichster Ausstattung. Nach Erhalt des elektronischen Zimmerschlüssels und einer Fahrt mit dem gläsernen Fahrstuhl wandert man durch die endlosen Gänge der Schiffe. Die Investition in eine Zweibett-Kabine mit Meerblick lohnt sich, das große Doppelbett, die Innenverkleidung aus Holz und das hübsche kleine Badezimmer erinnern in der Tat an Kreuzfahrtbilder, die man so nur aus dem Fernsehen kennt.

Nach dem man den Luxus seines Quartiers ausgiebig genossen hat, folgt eine erste Erkundungstour durch das Schiff. In der Mitte der „Color Fantasy“ bestimmt eine große Einkaufsstraße, die über mehrere Ebenen vertikal durch den Rumpf läuft. Hier finden sich Shops und Boutiquen jeglicher Art, vom einfachen Supermarkt über Parfümerien bis hin zum edlen Schmuckladen. Dazwischen kleine Cafés, Bars und ein Irish-Pub, unversehens fühlt man sich in eine schmucke Kleinstadt versetzt. Danach geht es zum Abendessen. Auch hier hat man die Qual der Wahl zwischen Fast-Food, kleineren Bistros oder dem großen Dinnerrestaurant. Entscheidet man sich für das letztere, erwartet einen ein Büffet der Extra-Klasse: zahlreiche Salate, ein riesiges Angebot an Meeresfrüchten, Fisch und Fleisch sowie Desserts im Überfluss, machen einem die Auswahl schwer. Es sind Momente wie diese, in denen man bedauert, keinen größeren Magen zu haben.

Anschließend wiederum die Qual der Wahl, was ist mit der Abendgestaltung? Ab ins Aqualand, das Portemonnaie im Kasino erleichtern oder ein nettes Glas Rotwein in einer der Bars? Die Entscheidung fällt zugunsten der Musical-Show im Schiffstheater. Hier perfomen etwa 40 Künstler jeden Abend wechselnde Shows mit erstklassigen Gesangs- und Tanzdarbietungen. Als der Vorhang fällt, bestätigt der Applaus, dass man auch an diesem Abend wieder den Geschmack der Zuschauer getroffen hat. Zum Abschluss des Tages geht es dann noch in die bordeigene Diskothek, in der sich nicht nur das Jungvolk unter den Reisenden auf einen Drink trifft. Aufgemacht wie ein mittelalterlicher Festungsturm findet man hier neben einer Tanzfläche auch zahlreiche Separees für einen gemeinsamen Plausch. Bevor es zu Bett geht, noch ein schneller Gang auf das Sonnendeck mit einem Blick auf die Sterne über dem offenen Meer.

[photopress:Schema.jpg,thumb,pp_image]Am nächsten Tag erreicht die „Color Fantasy“ den Hafen von Oslo. Nach 19 Stunden Überfahrt, reicht die Zeit gerade noch für ein rasches Frühstück. Wer in Oslo aussteigt, den erfühlt sicherlich ein kleines Wehmutsgefühl, unmöglich alles zu sehen und auszuprobieren, was das Schiff bietet. Glücklicherweise bleibt ja noch die Rückfahrt!

Die Mini-Kreuzfahrt zwischen Kiel und Oslo mit der „Color Fantasy“ und der „Color Magic“ sind bei der Color Line Reederei in Kiel buchbar (www.colorline.de). Für Kreuzfahrtneulinge oder -fans ist ein Törn mit den beiden Schiffen eine echte Alternative zu einer wesentlich teureren Fahrt mit einem Club- oder Kreuzfahrtschiff. Sonderangebote für eine einfache Fahrt gibt es bereits für unter hundert Euro.