Reisekataloge jetzt auch online im Netz. Interessanter Ansatz, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig die Firmenkasse zu entlasten.

Die größte Reisemesse der Welt, die Internationale Tourismus Börse in Berlin, hat wieder ihre Pforten geöffnet. Über 10.000 Aussteller aus aller Welt präsentieren in den Hallen des riesigen Messegeländes ihre Produkte bzw. stellen in beeindruckenden Hochglanzbroschüren die Schönheiten der weltweiten Reiseziele oder als Reiseveranstalter ihre neuesten Reisekataloge vor. Fachbesucher und am Wochenende auch Privatbesucher laufen mit dicken Aktenkoffern oder Tüten voller Prospektmaterial durch die Hallen und bewegen damit Tonnen von Papier. Auch wir haben der Messe gestern einen Besuch abgestattet und uns reichlich neue Anregungen geholt und wie immer, auch den einen oder anderen Katalog mitgenommen. Aber ist diese Art der Präsentation von schönen Reisezielen im Zeitalter der Internets und weitreichender Umweltdiskussionen bis hin zum Klimawandel überhaut noch zeitgemäß? Auf einer Messe wie der ITB sicher schon, aber im normalen Alltag sicher nicht mehr, findet zumindest eine technikbegeisterte Entwicklergruppe aus der Schweiz und bietet jetzt die Möglichkeit für Unternehmen, kostengünstig Kataloge aller Art online verfügbar zu machen.

Auf der Katalog-Suchmaschien www.produkte24.com können nämlich Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen ihre kompletten Werbekataloge im PDF-Format online präsentieren und sich auf auf diese Weise zusätzliche Zielgruppen erschließen. Die Katalog-Suchmaschine funktioniert dabei m Prinzip wie eine klassische Suchmaschine. Bei der Eingabe eines bestimmten Suchbegriffs werden sämtliche Katalogseiten angezeigt, in denen dieser Begriff vorkommt. Der Aufwand für das Einstellen eines Katalogs dauert nur wenige Minuten und ist auch für nicht so technikaffine Zeitgenossen problemlos durchzuführen, da die entwickelte Software des Unternehmens diesen Vorgang fast völlig automatisch macht. Dabei ist der Dienst tatsächlich kostenlos, wie uns der Geschäftsführer auf Nachfrage mitteilte. Finanziert wird das Projekt über Werbung auf den Seiten.

Sicher für viele Veranstalter erst einmal ein gewöhnungsbedürftiger Ansatz. Dennoch ist im Rahmen der allgemeinen Klima- und Umweltdebatten ein solcher Service aus unserer Sicht ein sehr gelungener Aspekt und durchaus auch ein Beitrag, der Umwelt einen guten Dienst zu tun (vielleicht sogar ein wesentlich bedeutenderer, als den Kunden die Möglichkeit einer freiwilligen Umweltabgabe anzubieten). Denn sowohl die Produktion von Katalogen – mit dem dadurch bedingten Bedarf an Holz – als auch die Entsorgung der Kataloge entfällt vollständig. Von daher wäre es sogar wünschenswert, dass Veranstalter, Fremdenverkehrsverbände oder auch alle anderen touristischen Leistungsträger eine solche Idee auf ihre eigenen Webseiten übertragen und entsprechende Online-Katalogpräsentationen auch dort integrieren. Würde dadurch das Katalogaufkommen um nur 10% verringert werden können, kann dadurch nicht nur die Umwelt sondern auch die eigene Firmenkasse jedes Jahr erheblich entlastet werden (bei Produktionskosten von bis zu fünf Euro für einen Katalog, je nachdem wie aufwendig und umfangreich dieser ist). Immerhin gibt es auch jetzt schon die ersten rein virtuellen Reiseveranstalter, die ganz ohne Kataloge auskommen und sich offenbar auch ganz gut dabei entwickeln.