Nach dem es aufgrund der stetigen Niederschläge in den vergangenen Tagen bereits zu spektakulären Abbrüchen an der nördlichen Steilküste Rügens gekommen ist, nimmt die Insel nun auch in Lohme Sperrungen vor. So werden der gesamte Hafenbereich des Ortes und die Strände vor den Kreidefelsen abgeriegelt.

Laut Aussagen der Verwaltung des Amtes Nordrügen sei der Hang über dem Hafenbereich extrem instabil und es bestehe die extreme Gefahr neuer, tiefreichender Erdrutsche. Schiffe und Boote dürfen den Hafen daher vorsorglich bis zum 5. Mai nicht mehr anlaufen, auch einige Grundstücke können nicht mehr betreten werden.

Bereits vor drei Jahren war der junge Hafen bei einem Abbruch weitestgehend zugeschüttet worden. Die Gefahr von Erdrutschen steigt besonders in Monaten mit viel Niederschlag, in denen das Regenwasser die weichen Kreidefelsen aufweicht. Weitere Gefahrenpotenziale bieten Temperaturschwankungen, die zu wechselhaften Gefrieren und Auftauen des Wassers im Gestein führen. Im Fall Lohme kommt erschwerend noch die Lage im Einzugsgebiet einer großen Wasserader hinzu. Der stark angestiegene Grundwasserspiegel hat hier an vielen Messpunkten durch die Regenfälle bereits Rekordhöhe erreicht.