In Schweden gibt es rund 50 Kaltbadehäuser, die über das ganze Land verteilt sind. Das südschwedische Helsingborg hat sich mit ganzen drei Kaltbadehäusern als „cold-spot“ der mutigen Schwimmer etabliert. Die meisten Kaltbadehäuser Schwedens stehen an der Küste, doch man findet sie auch an Flüssen und Seen. Stelzen tragen die Bauten mit Sauna, Umkleidekabinen, Terrasse und Leiter ins Wasser. Und die Schweden geben sich das Ritual bestehend aus Saunagang und Sprung ins kalte Wasser das ganze Jahr über, auch im Winter. Das Wechselbad fördert die Gesundheit, stimuliert die Produktion von Glückshormonen und verbessert den Schlaf. Wer trotzdem lieber vom Ufer zuschaut, kommt aber auch auf seine Kosten, denn viele Kaltbadehäuser bestechen durch eine beeindruckende Architektur. Der schwedische Tourismusverein STF hat die fünf spektakulärsten Badehäuser gekürt.

Das Badehaus von Varberg an der Westküste gilt gemeinhin als Schwedens schönstes: ein maurischer Palast mit Zwiebeltürmen und orientalisch anmutenden Fenstern. Es ist die zweite Kopie des Badehauses, das hier ab 1866 stand, und erinnert an Varbergs lange Geschichte als Kur- und Badeort. Ebenso harmonisch wirkt das Badehaus von Ulricehamn in der Region Västergötland. Statt am Meer liegt es am See Åsunden.

Sprung ins kalte Wasser: Badehäuser mit moderner Architektur
Zu den modernen Exemplaren zählt das 2015 eingeweihte Badehaus in der südschwedischen Küstenstadt Karlshamn. Das kubische Ensemble passt sich mit seiner grauen Holzfassade der Umgebung aus Felsen, Klippen und Wasser an. Vom berühmten Architekturbüro »White Arkitekter« entworfen, ist es eine funktionale, abstrakte Interpretation eines nordischen Klassikers. Nur zehn Jahre älter ist das Kaltbadehaus von Bjärred bei Lund, das über einen fast 600 m langen Holzsteg mit dem Sandstrand verbunden ist und ein eigenes Restaurant hat. Die Lage in der Meerenge Öresund verspricht eine großartige Aussicht. Das neuste Highligt für abgesottene Bader wird das »Arctic Bath« im nordschwedischen Ort Harads, gelegen am Fluss Luleälv, das im Herbst eröffnet werden soll. Die kreative, kreisrunde Konstruktion steht nicht auf Stelzen, sondern liegt direkt auf dem Wasser auf und friert im Winter fest. Ein Wald aus stilisierten Baumstämmen rund um das Badehaus bildet eine markante Silhouette und erinnert daran, dass einst große Mengen Holz über den Fluss in die nächste Hafenstadt Luleå transportiert wurden. (FVA Schweden)