Wie hört sich eigentlich pure Natur an? Dass ein Besuch im Grünen gut gegen Stress ist, wissen wir spätestens seit der Studie »72 Hour Cabin«, als Städter ihren hektischen Alltag für drei Tage gegen schwedische Natur eintauschten und nachweislich erholt zurückkamen. Ein Spaziergang durch den Wald, der Blick auf einen See, der Duft von feuchtem Moos und der Geschmack von wilden Blaubeeren sind das nordische Erfolgsrezept gegen Burnout. Perfekt wird das Entspannungsprogramm, wenn man sich auch noch von Lärm befreit. Und das ist gar nicht so einfach. Zu weit gehen die Schallwellen von Zügen, Straßenverkehr und Flugzeugen, und als Bewohner von Städten haben wir uns an das unterschwellige Brummen längst gewöhnt.

Um Wanderern ein vollkommenes Naturerlebnis zu bieten, hat die südschwedische Region Östergötland mithilfe der Locals entlang des Wanderweges Östgötaleden sogenannte »Stille Plätze« verortet, wo man keine Autos, kein Hupen und keine anderen Geräusche hört, die typischerweise in Städten allgegenwärtig sind und die wir als störend empfinden. Sie liegen allesamt in Naturschutzgebieten.

An den ausgewählten Plätzen maß die Bezirksregierung jeweils viermal den Geräuschpegel für 15 Minuten, an verschiedenen Tagen und Uhrzeiten sowie bei unterschiedlichem Wind und Wetter. So ermittelte man den Grundwert sowie Höchstwerte bei einzelnen Störungen. In Naturgebieten liegt der Normalwert bei 36-40 dBA. Abgelegene Plätze, darunter Etappen des Wanderweges Östgötaleden, haben sogar nur 30 dBA. Zum Vergleich: In einem Büro liegt der Geräuschpegel bei 60 dBA, ein vorbeifahrender LKW lärmt mit 80 dBA und ein Rockkonzert schallt mit ganzen 110 dBA.

Neben dem Geräuschpegel ist auch die landschaftliche Schönheit ein Kriterium: Nur stille Plätze mit Aussicht, urigem Wald oder einer charakteristischen Kulturlandschaft in der Umgebung schaffen es auf die Liste.
Infos gibt es unter: www.visitostergotland.se/de/start/ein-stiller-platz. (FVA Schweden)