Thomas Cook engagiert sich aktiv für den Klimaschutz. Das meldet der Reisekonzern in einer aktuellen Pressemeldung. In Zeiten globaler Klimaerwärmung, unter anderem auch verursacht durch den massiv gewachsenen Flugreiseverkehr, ist es natürlich eine wirklich erfreuliche Nachricht, wenn Unternehmen, die von dem Reiseverkehr profitieren, auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Deshalb waren auch wir spontan begeistert von dieser Meldung. Bereits in den einleitenden Zeilen der Pressemeldung konnten wir lesen, dass die Veranstalter der Gruppe (Neckermann Reisen, Thomas Cook Reisen und Bucher Last Minute) einen Klimaschutzbeitrag anbieten und dass es eine „Unterstützung konkreter Projekte zur Vermeidung klimaschädlicher Gase“ geben soll. Wirklich lobenswert dachten wir und wollten nun genau wissen, welchen konkreten Beitrag die Veranstalter denn nun leisten und wie stark sie sich gegebenenfalls finaziell engagieren.

Neugierig lesen wir weiter – und stutzen. Denn es steht in der Meldung gar nichts davon, dass die Reiseveranstalter einen finanziellen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen. Dieser soll vielmehr im Rahmen einer freiwilligen Spende von den Kunden kommen. Und was macht dann Thomas Cook in diesem Zusammenhang? Die Leistung der Thomas Cook-Veranstalter besteht vor allem darin, diese freiwillige Spende überhaupt möglich zu machen, indem ein solcher Klimaschutzbeitrag in den Buchungsprozeß integriert wird. Konkret: die Kunden sollen bei Buchung einer Reise im Reisebüro oder im Internet gefragt werden, ob sie denn diese „Zusatzleistung“ buchen wollen und wenn ja, in welcher Höhe (die Mindestleistung beträgt vier Euro). Nun hat es die Entwickler von Thomas Cook sicher einige Stunden oder vielleicht auch Tage gekostet, diese Leistung buchbar zu machen, aber unter einem „aktiven Beitrag zum Klimaschutz“ verstehen wir eigentlich etwas anderes.

Dennoch ist es natürlich sehr begrüßenswert, dass das Thema Klimaschutz überhaupt von den Reiseveranstaltern aufgegriffen wird. Allerdings empfinden wir es schon als ein wenig irreführend, wenn sich ein großer Konzern wie Thomas Cook in einer Pressemeldung (kurz vor Beginn der weltgrößten Reisemesse) mit seinem Engagement zum Thema Klimaschutz brüstet, die eigentliche Last aber den Kunden auferlegt. Ein gewisser eigener Anteil an jeder Spende stünde sicher auch den Thomas Cook-Veranstaltern sehr gut und würde sicher viele Sympathiepunkte bei den Verbrauchern geben, vor allem auch dann, wenn Thomas Cook in seiner Pressemeldung erwähnt, „der erste große Reiseveranstalter in Deutschland zu sein, der ….. einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet“. Die vollständige Pressemeldung zu diesem Thema findet man übrigens bei Reisenews-online.

Übrigens hat auch die TUI nahezu zeitgleich über ein fast identisches Projekt informiert. Der Mindestspendenbetrag der Kunden liegt hier bei zwei Euro. Immerhin erhöht die TUI aber jede Kundenspende um einen eigenen Beitrag von 0,50 Euro.

Vielleicht haben wir die Pressemeldung von Thomas Cook ja auch nur falsch interpretiert. Sollten unsere Leser weitere Informationen zu dem Klimaschutzprojekt von Thomas Cook haben, freuen wir uns natürlich über weitere Meinungen. Ansonsten sind wir gespannt auf die weiteren Erläuterungen seitens Thomas Cook zu diesem Projekt, die auf einer Pressekonferenz während der ITB gegeben werden sollen.