Für viele junge Leute ist es der Traumjob schlechthin: Animateur in einem der bekannten Urlaubsclubs, in einem Freizeitresort oder einem guten Hotel. Dieser Wunsch kann Wirklichkeit werden, denn jedes Jahr werden bis zu 11.000 Animateure in den relevanten Freizeitunternehmen benötigt. Für die Besetzung der Stellen gehen derzeit wieder die verschiedensten Castings los. Doch was muß ein Animateur eigentlich mitbringen und was erwartet ihn an seinem Einsatzort?

Verabschieden sollten sich alle interessierten jungen Leute von der Vorstellung, als Animateur in einem Urlaubsclub im sonnigen Süden könne man selbst einen angenehmen Urlaub verleben und müsse sich nur ein paar Stunden am Tag um die Gäste kümmern, am besten auch nur in den Dingen, die man selbst am besten kann, zum Beispiel als engagierter Tennisspieler jeden Tag dem einen oder anderen Gast als Sparringspartner für ein Tennismatch zur Verfügung stehen. Und abends nach getaner Arbeit „animiert“ man die Gäste dann zu gemütlichen Trink- und Spaßrunden an den diversen Bars der Clubanlage, an denen man am besten auch noch selbst teilnimmt oder Mann/Frau bemüht sich auch auf der emotionalen Ebene um die Urlaubsgäste – schließlich soll man ja alles tun, damit sich der zahlende Gast wohl fühlt.

Der Alltag und die Realität eines (professionellen) Animateurs oder Gästebetreuers in einer angesehenen Ferienanlage sieht jedoch gänzlich anders aus und ist ein knallharter Job. Schon das Auswahlverfahren ist kein Zuckerschlecken und die Bewerber sehen sich einer vielfältigen Konkurrenz ausgesetzt. In zum Teil mehrtägigen Workshops werden Dinge wie Teamfähigkeit, Improvisationstalent, Fitness, soziale Kompetenz, Schauspieltalent und vieles mehr getestet. Alles Fähigkeiten, die der angehende Animateur in seinem späteren „Fronteinsatz“ beherrschen muß.

Und ist diese Hürde erst einmal genommen, heißt das noch lange nicht, dass man nun auch gleich zum Einsatz in seinen gewünschten Traumclub auf Mallorca kommt (am besten noch mit der besten Freundin oder dem besten Freund). Bei einigen Clubs steht nun erst einmal eine intensive Schulung an, in der zum einen die Philosophie des Unternehmens und die Idee des Konzepts vermittelt wird und zum anderen das Rüstzeug für einen guten Animateur mitgegeben wird. Erst danach erfolgt die Einteilung auf die einzelnen Clubs, zu denen man zwar Wünsche abgeben kann, was aber noch lange nicht heißen muß, dass man sich auch tatsächlich in seinem Wunschclub wiederfindet.

Im Club selbst wird man schnell erkennen, dass es mit einem 8-Stunden Tag hier nicht getan ist. Schon in der Vorbereitung werden der Clubchef und der Chef des Animationsteams großen Wert darauf legen, dass die verschiedenen Abendshows möglichst schnell und gut einstudiert werden. Denn die zahlenden Gäste erwarten Entertainment – und zwar auf hohem Niveau. Das Proben einzelner Aufführungen wird wahrscheinlich auch die ganze Saison weitergehen (vor allem in den freien Zeiten, wenn es noch nicht klappt), aber dann ist man auch zusätzlich schon mit dem täglichen Tagesgeschäft betraut. In der Stellenbeschreibung eines Reiseveranstalters liest sich das etwa so: „Planung und Durchführung von sportlichen Aktivitäten für die Gäste“, „Ansprechpartner für fachliche Fragen“, „Aktiver Teilnehmer an den Abendshows“, „Organisation und Durchführung von Tagesaktivitäten“, „An- und Abreisekoordination von Gästen“, „Präsenz bei Veranstaltungen in den Abendstunden“, und einiges mehr.

Wenn der Arbeitstag, der gegen 9:00 Uhr morgens angefangen hat, dann gegen 24:00 Uhr zu Ende geht, will man – auch als junger Mensch – oftmals sicher einfach nur noch ins Bett fallen. Und am nächsten Morgen geht’s weiter, denn die Gäste warten schon. Absolute körperliche Fitness ist bei diesen Belastungen – vor allem in der Regel auch noch bei hohen südländischen Temperaturen – ein absolutes Muß.

Trotz aller beschriebenen Härten bleibt der Beruf des Animateurs für viele junge Menschen immer noch ein Traumjob, denn es gilt ja trotzdem: man darf eine ganze Zeit dort arbeiten, wo andere Menschen Urlaub machen. Leider sind die meisten Verträge als Animateur nur befristet, manchmal sogar nur für eine Saison. Aber ewig machen möchten diesen Beruf sowieso nur die wenigsten.

Wer jetzt Interesse bekommen hat, sollte sich einmal auf der Webseite www.animateure.de umschauen. Dort werden viele offene Positionen als Animateur von verschiedenen Reiseveranstaltern angeboten.