Dambulla
Der kleine Bergort Dambulla, der im zentralen Hochland Sri Lankas liegt, verdankt seine Berühmtheit den über 80 Höhlentempeln, von denen einige bereits in prähistorischer Zeit als heilige Stätten dienten. Mit 2100 Quadratmetern bilden sie die größte Tempelanlage Sri Lankas mit über 150 Buddha-Statuen anderen figürlichen Abbildungen. Fünf der großen Höhlentempel gelten als besonders wertvoll und wurden unter dem Namen Goldener Tempel von Dambulla in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Die prachtvolle Ausstattung verdanken die Höhlentempel König Valham Bahu, der 102 v. Chr. bei den Mönchen der heiligen Stätten Unterschlupf auf der Flucht vor den Tamilen fand. Rasch wurden die Höhlen zu einem Ziel für Wallfahrten und unter den folgenden Herrschern immer weiter ausgestattet.
Ein nicht müheloser Aufstieg geht dem Besuch des Felsenklosters von Dambulla voraus. Über einen schmalen Weg und später mehrere in den Stein geschlagene Treppenstufen nähert man sich dem Heiligtum und genießt bereits auf dem Weg eine schöne Aussicht auf Dschungel und Stauseen.
Die Eingänge zu den Höhlen werden durch weiße Vorbauten geschützt. In der ersten Höhle wird der Erleuchtete in Form einer 14 Meter langen Statue verehrt, doch auch der Hindu-Gott Vishnu ist durch eine Darstellung vertreten. Der zweite Höhlentempel gilt unter Kennern als der schönste. 66 nebeneinandersitzende Buddhastatuen gruppieren sich um eine Dagoba. Die Figuren stammen aus verschiedenen Epochen und tragen die unterschiedlichen Handschriften ihrer Zeit. Malereien an Decke und Wand zeigen Szenen aus dem Leben Buddhas, wie die Versuchung des Erleuchteten durch den Verführer Mara, aber auch geschichtliche Ereignisse, wie der Kampf Duttha Gamanis gegen die Tamilien werden dargestellt. Das von der Decke tropfende Wasser, das in einem Becken für rituelle Waschungen aufgefangen wird, stammt angeblich aus einer geheimen Quelle, die selbst in den heißen Monaten nicht versiegt.
Zum großen Teil aus dem 18. Jahrhundert stammen die Buddhastatuen in der dritten Höhle. Auch hier wurden die Felswände mit reichen Malereien geschmückt, die Buddhas in verschiedenen Größen und Haltungen zeigen. Die vierte Höhle ist die kleinste des Weltkulturerbes mit nur fünf Figuren, die fünfte die jüngste mit vor allen Dingen neueren Statuen, darunter auch welche des hinduistischen Pantheons.