Karthago

Karthago, die alte punische Hauptstadt, heute ein moderner Villenvorort von Tunis, ist ein Muss für jeden Kulturinteressierten. Hier hat Hannibal gekämpft und gegen Rom verloren. Gemessen an der Bedeutung Karthagos in der Antike nehmen sich die weltberühmten "Ruinen von Karthago" jedoch enttäuschend bescheiden aus. Offensichtlich leisteten die Römer bei der Zerstörung der antiken Metropole im dritten punischen Krieg ganze Arbeit.
Mit der Vorortbahn TGM, die zu den Hauptverkehrszeiten alle 10 Minuten am Bahnhof der Avenue Habib Bourguiba abfährt, sind Sie in einer halben Stunde in Karthago. Der beste Ausgangspunkt für eine Besichtigung ist der Byrsa-Hügel, von dem man eine gute Übersicht über die Stadt hat.

Direkt am Byrsa-Hügel liegt die Kathedrale des Heiligen Ludwig, die schon von weitem gut sichtbar ist. Sie wurde 1890 von den Franzosen zu Ehren Ludwigs IX. errichtet, der 1270 in Karthago an der Pest starb. Heute ist die Kathedrale ein Konzertsaal. Im früheren Kloster der weißen Väter befindet sich das Museum von Karthago, in seinem Park liegt das Grab des heiligen Ludwig. Von hier hat man eine schöne Aussicht über ganz Karthago, Salammbô, die punischen Häfen und La Goulette. Nach Spuren der Phönizier, die Karthago 814 v. Chr. gründeten, der Römer, die es 146 v. Chr. dem Erdboden gleichmachten, und der Byzanthiner wird weiter geforscht und gegraben. Vor allem, seit Karthago zum kulturellen Welterbe ernannt wurde und die Unesco 1974 zur Rettung der antiken Stadt internationale Archäologen zur Hilfe rief.
Zu den deutschen Grabungen zählen das Quartier Magon mit der punischen Stadtmauer und der neu entdeckte Tempel des Baal Hammon. Unbedingt sehenswert sind die römischen Villen oberhalb des Amphitheaters, mit einem herrlichen Blick auf den Golf von Tunis und die Thermen des Antoninus Pius direkt am Meer.

Im Bereich der antiken Stätten werden "römische" Münzen, Öllampen und Statuetten angeboten, die selten echt sind.