St. John’s Co-Cathedral (Johanneskathedrale)

Die schlichte Fassade der St. John’s Co-Cathedral, der Johannes-Kathedrale von Valletta, mag den Beobachter ob ihrer wichtigen Stellung in der maltesischen Religionsgeschichte zunächst verwundern und wird dem glanzvollen Inneren des Gebäudes in keiner Weise gerecht. Tatsächlich gibt es in der Geschichte des Sakralbaus einige besondere Begebenheiten, die zum heutigen Aussehen der Kirche beigetragen haben.

Erbaut wurde die Kathdrale von Valetta 1573 als Hauptkirche des Malteserordens vom Laparelli-Schüler Gerolamo Cassar. Erst 1816 wurde sie durch Papst Pius VII. in den Stand einer Ko-Kathedrale neben dem Gotteshaus von Mdina erhoben.

Die Kirche war zunächst als Kuppelbau vorgesehen, der auf militärische Strategie bedachte Orden entschied sich dann jedoch dafür, die Schusslinie der Kanonen bis zum Fort Elmo unverbaut zu lassen. Das daraufhin errichtet Tonnengewölbe wäre für Mauern jedoch nicht tragbar gewesen, weshalb der Architekt Cassar sich durch eine Abstützung durch Quermauern entschied. So entstanden die sieben Kapellen, die das Längsschiff links und rechts flankieren. Der Durchbruch zwischen den Nischen sowie die links angebaute Sakristei und die rechts befindliche Residenz des Großpriors stammen aus einer späteren Bauphase.

Die St. John’s Co-Cathedral ist nicht nur Andachts- sondern auch Begräbnisstätte. Rund 400 europäische Adelige liegen in dem bedeutendsten Gotteshaus Valettas begraben, darunter alle Großmeister des Ordens, deren letzte Ruhestätten sich vor allen Dingen in den seitlichen, reich ausstaffierten Kapellen befinden.

Das am vorderen rechten Bereich der Kathedrale angebaute Oratorium beherbergt eines der bedeutendsten europäischen Kunstwerke. „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ vom italienischen Maler Michelangelo Merisi da Carvaggio (1571 bis 1610) besticht durch seine realitätsnahe Darstellung die vor allen Dingen aus den hell-dunkel Kontrasten an Perspektive gewinnt. Enorm ist zudem der Detailreichtum, in dem die faszinierende aber gleichzeitig grausige Szene vom Tod des Johannes dargestellt wird.

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