Pythagório

Hafen von Pythagório

Der Hafen von Pythagório gilt als der schönste von Sámos. Bild: Hans-Dieter Benz

Pythagório an der Südostküste von Sámos steht in dem Ruf den schönsten Hafen der Insel zu haben. Cafés und Tavernen, die ihre Tische vor die Türen gestellt haben säumen die Anlegeplätze und täglich starten hier die bunten Ausflugsboote zu Touren an die Strände von Iréon, Psilí Ámmos  und Posidonio. Dabei gibt es mehr als nur einen Grund, im größten Urlaubsort der Insel zu verweilen. Noch bis in die 1950er Jahre hieß die Hafenstadt mit antiken Wurzeln Tigani, wurde dann jedoch zu Ehren des samischen Philosophen Pythagoras, dem auf der östlichen Mole ein Denkmal gesetzt wurde, umbenannt.

Im Stadtbild hinterließ vor allen Dingen der Tyrann Polykrates seine Spuren, der ab 538 v. Chr. über die Insel herrschte, sie zur wirtschaftlichen Blüte führte aber auch als blutiger Kriegsheer in die Annalen einging. Zu den Überresten des Bauwahns des Herrschers zählen die einst über sechs Kilometer lange Stadtmauer und ein gut 300 Meter langer Damm, der ins Meer führt. Das wohl beeindruckendste Bauwerk, das in der Ära des Tyrannen angelegt wurde, ist jedoch der Tunnel des Eupalinos. Die antike Wasserversorgung, die sich westlich des Ortes befindet ist eine architektonische Meisterleistung. Durch einen Tunnel wurde das kostbare Nass mittels Tonröhren, mit einem genau berechneten Neigungswinkel, von einer Quelle, auf der anderen Seite des Berges, bis zur Stadt geleitet. Bemerkenswert ist vor allen Dingen, dass der Bau von zwei Seiten begonnen wurde, die dank exakter Berechnungen in der Mitte genau zusammentrafen.

Die Strände von Pythagório gehören sicherlich nicht zu den schönsten auf Sámos. Sie liegen zu beiden Seiten des Hafens, gewähren nur wenig Schatten und sind in den Sommermonaten meist überfüllt. Dafür entschädigen die guten Einkaufsmöglichkeiten und das rege Nachtleben der Stadt. Rund um den Hafen finden sich Musikkneipen, Pubs und schalldichte Diskotheken, in denen ein junges Publikum bis in die frühen Morgenstunden tanzt. Wer eher Ruhe und Einkehr sucht, begibt sich zu dem oberhalb der Stadt gelegenen Kloster Moní Spilianís, das eine einzigartige Höhlenkirche beherbergt, in der eine kleine Quelle entspringt.