Spaziergang durch das historische Zentrum von Alcúdia

Mit der Ankunft in Alcúdia, fällt dem Besucher zuallererst die Gegenwart der Stadtmauer ins Auge, das Tor von Sant Sebastià oder Mallorca. Zusammen mit dem Toren von Moll und Xara sind sie die einzig erhaltenen Tore aus der Zeit des Mittelalters. Gemeinsam mit dem heute leider verschwundenem Tor Vila Roja formten sie die drei Zugangsstrassen zum Ort. Genauer gesagt, Zugänge von Palma aus, vom großen Hafen in der Bucht von Alcúdia und vom kleinen Hafen in der Bucht von Pollensa. Die Grundstruktur der Stadtmauer in viereckiger Form bestand aus einer Mauer mit einer durchschnittlichen Höhe von 6 Metern, verstärkt durch 26 Wehrtürme mit einem viereckigen Grundriss, auf dem ganzen Mauerring verteilt, und einem Wallgraben.Gegenwärtig kann man den Verlauf der Stadtmauer auf dem Weg Cami de Ronda verfolgen, der sich heutzutage in eine Fußgängerzone verwandelt hat.Geschützt durch die Stadtmauer treffen wir auf die Kirche Sant Jaume (des Heiligen Jakob) auf dem gleichen Territorium gebaut, wo einst, im Jahre 1302, der Bau der ersten Kirche durch König Jakob II. begann. Die letzten Über¬reste dieser Kirche verloren sich im Jahre 1871. Im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten des heutigen Gebäudes im neugotischen Stil mit einem einzigartigen Schiff, Seitenkapellen und einem bemerkenswerten Kreuzgewölbe. Während der Bauarbeiten nutzte man die Kapelle des Sant Crist, 1697 im Barockstil erbaut, um religiöse Feierlichkeiten durchzuführen.
Ganz in der Nähe der Kirche Sant Jaume, in der Straße gleichen Namens, stoßen wir auf das ehemalige Krankenhaus Alcúdias aus dem 16. Jahrhundert, heutzutage Sitz des Archäologischen Museums von Pollentia. Bei einem Spaziergang durch die Gassen, von denen viele zu Fußgängerzonen umgewandelt wurden, finden wir in sehr vielen Häusern Überreste von gotischen Fenstern, aber wir treffen auch auf Renaissancefenster, wie zum Beispiel in den Häusern Can Canta oder Can Castell, mit einer Balkenstruktur und dekorativen Girlanden. Sehenswert sind auch die Hauswappen, die uns von den ehemaligen Bewohnern berichten. Unser Rundgang durch die Gassen Alcüdias führt uns letztendlich zum Rathaus, auch allgemein der Saal genannt; ein 1929 durch den Architekten Carles Garau erbautes Gebäude, dass die städtischen Institutionen beherbergt.