Jameos del Agua

Der Jameo Grande, Bestandteil des Jameos del Agua

Der Jameo Grande, Bestandteil des Jameos del Agua. Bild: Tourspain

Die Jameos del Agua zählen zu den größten touristischen Attraktionen Lanzarotes und sind zu gleich eines der bedeutendsten Meisterwerke aus der Hand des allseits gegenwärtigem Inselarchitekten César Manrique. Das Naturkunstwerk ist ein Teil jenes großen Höhlensystems an der Nordostküste, das durch den Ausbruch des Vulkans La Corona entstanden ist und zu dem auch die Cueva de los Verdes zählt. Während das Meerwasser die Lavamassen an der Oberfläche bereits abgekühlt hatte, flossen diese unterirdisch weiter in den Ozean, wodurch Röhren entstanden, die „Jameos“ genannt werden. Kaum zu glauben aber wahr, der heute so gelungene Gesamtkomplex der Jameos de Agua diente noch im 20. Jahrhundert als Müllkippe. Erst Manrique und seine Kollegen Jesús Soto und Luís Morales sorgten dafür, dass das einmalige Naturschauspiel richtig in Szene gesetzt wurde.

Die Besichtigung der Jameos del Agua, für die man einige Stunden einplanen sollte, beginnt im überdachten Teil des Tunnelsystems. Hier ist eine rund 20 Meter hohe Höhle entstanden, in deren Mitte sich ein See aus Salzwasser gebildet hat. Es handelt sich dabei um beständig durch das poröse Gestein nachströmendes Meereswasser, das darüber hinaus noch der Wohnraum einer seltenen Tierart ist. Kleine, blinde Albinokrebse, die durch den Ausbruch aus ihrem ursprünglichen Lebensraum in 2000 Metern Tiefe gerissen wurden, fristen hier ihr Dasein. Um die Tiere nicht zu  gefährden, sollte man darauf verzichten, Münzen in das Wasser zu werfen, da die Korrosion den Meeresbewohnern Schaden zufügt.

Von der Höhle, deren Himmel von einem Loch durchbrochen wird, durch das sich einige Sonnenstrahlen mogeln, geht es weiter zum Jameo Grande. Hier hat die Witterung dafür gesorgt, dass die vulkanische Decke vollkommen wegbrach und dadurch einen kleinen Krater geschaffen, der von Manrique mit allerlei tropischer Vegetation und einem azur schimmernden Pool ausgestattet wurde. Überall findet man Bänke und andere Sitzgelegenheiten, die es erlauben, den farbigen Kontrast vor dem schwarzen Gestein der Lava zu genießen.

Unmittelbar hinter dem Pool liegen die Eingänge zum Auditorium, einem Konzertsaal für bis zu 600 Menschen in einer natürlichen Höhle, die aufgrund ihrer einzigartigen Akustik berühmt wurde. Hier finden regelmäßig hochkarätige Musikveranstaltungen klassischer und zeitgenössischer Ausrichtung statt. Zudem dient die Bühne als Aufführungsort für Tanztheater und experimentelle Musik.

Letzter Bestandteil der Jameos del Agua ist die Casa de los Volcanes, ein Informationszentrum, das Auskunft über den Vulkanismus, insbesondere auf den Kanaren gibt und sich mit dem Thema Umwelt und Natur auseinandersetzt.

Öffnungszeiten: täglich von 9.30 bis 18.45 Uhr; dienstags, freitags und samstags von 19 bis 3 Uhr Restaurationsbetrieb mit anschließender Disco.

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