Teguise

Die schöne Pfarrkirche von Teguise

Die elegante Pfarrkirche spiegelt das Ortsbild Teguises wider. Bild: Tourspain

Das nur etwa zehn Kilometer von der Inselhauptstadt Arrecife im Zentrum Lanzarotes gelegene Teguise gehört  zu den ältesten Orten der Insel und wurde bereits von den Ureinwohnern besiedelt. Den heutigen, schachbrettartigen Aufbau seiner Straßen erhielt es jedoch erst in Zeit der Kolonialisierung durch spanische und portugiesische Baumeister. Bis 1852 erkoren die Eroberer die strategisch günstig gelegene Stadt zu ihrer Kapitale. Seinen Namen verdankt Teguise übrigens Maciot de Béthencourt, der den, von ihm gegründeten Ort, nach seiner Frau, einer Guanchenprinzessin benannte.

Großer Trubel herrscht in Teguise an den Sonntagen, wenn hier der wöchentlich veranstaltete Markt abgehalten wird. Dicht gedrängt stehen die Stände beieinander: Ledertaschen, Schmuck, Spitzendeckchen, Körbe, Nahrungsmittel – nahezu alles kann hier erworben werden. Es lohnt sich jedoch einen genauen Blick auf die Waren zu werfen, denn oft entpuppen sich vermeidliche Schnäppchen im Nachhinein als Plunder oder gefälschte Markenartikel.

Um die Schönheit und Eleganz von Teguise so richtig auszukosten, sollte man an einem Wochentag ins Inselzentrum aufbrechen. Die weithin sichtbare Iglesia de Nuestra Señora de Guadelupe, die den Ortskern markiert, entspricht mit ihrem Turm aus rotem Backstein so gar nicht dem Bild eines typischen lanzaroteñischen Gotteshauses. Bei einem Piratenangriff im Jahre 1618 wurde sie vollkommen zerstört, jedoch durch Spenden der Einwohner 1680 erneut aufgebaut. Im ihrem Inneren wird die hochverehrte Jungfrau von Guadeloupe aufbewahrt.

Direkt gegenüber dem Sakralbau befindet sich eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Teguise, der Gouverneurspalast Palacio Spínola. Bei einem Rundgang durch das herrschaftliche Haus, das zwischen 1730 und 1780 errichtet wurde, besichtigt man mehrere Salons, ein Speisezimmer, Wohn- und Schlafstätten sowie die Küche und erhält einen guten Einblick in das luxuriöse Leben der Stadtadeligen im 19. Jahrhundert.

Sehenswert sind des Weiteren zwei Klöster, die am südlichen bzw. nordöstlichen Ausgang von Teguise liegen. Es handelt sich um das Convento de San Francisco aus dem 16. Jahrhundert, von dem heute nur noch die Kirche existiert und für religiöse Ausstellungen genutzt wird sowie das Convento den Santo Domingo, dessen schlicht barockes Gotteshaus mittlerweile als Kunstzentrum (Centro de Arte) dient.

Oberhalb von Teguise thront auf einem 452 Meter hohen Vulkan das Castillo de Guanapay. Es warnte die Bewohner der Hauptstadt oft erfolgreich vor drohenden Piratenangriffen, wurde von den Freibeutern jedoch 1586 bei einem Piratenangriff in Schutt und Asche gelegt. Nachdem die Festung lange Zeit dem Verfall anheimgegeben war, wurde sie zwischen 1960 und 1977 auf Privatinitiative wieder aufgebaut und beherbergt nun das Museo del Emigrante. Hier wird die Geschichte der kanarischen Auswanderer anhand von Briefen, Koffern und exotischen Mitbringseln dokumentiert. Aufgrund der Lebensmittelknappheit auf dem Archipel zog es im 18. Jahrhundert zahlreiche Kanarenbewohner nach Südamerika oder Kuba, wo sie auf den Tabakplantagen Arbeit fanden.

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