Achillion

Eine der ersten, welche die griechische Insel Korfu in der Neuzeit bereist haben, war die österreichische Kaiserin Elisabeth „Sisi“ von Österreich. Die Monarchin ließ sich nahe der kleinen Ortschaft Gastrouri, rund sieben Kilometer südlich der Inselhauptstadt Kerkyra, zwischen 1889 und 1891 ein klassisches, prachtvolles Schloss errichten, in dem sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1898 regelmäßig ihren Urlaub verbrachte. Ihr Ehemann, Kaiser Franz Joseph, hat die Residenz jedoch nie betreten und auch ihre beiden Kinder kamen nur einmal hierher.

Das architektonische Meisterwerk, das heute die wohl berühmteste und meistbesuchte Sehenswürdigkeit auf Korfu darstellt, ist auf den italienischen Baumeister Raffaele Carito zurückzuführen. Benannt wurde das „Sisi-Schloss“ nach Achilles, für dessen Kraft die Kaiserin tiefe Bewunderung hegte. Nicht nur die im Schlosspark befindliche, von Ernst Herter gefertigte Marmorskulptur „Sterbender Achill“, sondern auch die gesamte Einrichtung und die pompejische Bauart erinnern an die griechische Mythologie.

Seit dem Tod von Kaiserin Sisi blickt das Achillion auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Nachdem Kaiser Wilhelm II. das Schloss im Jahr 1907 von Sisis Erben kaufte, wurde es in ein diplomatisches Zentrum umfunktioniert und große Teile der Einrichtung verändert. Im Ersten Weltkrieg diente der Palast dem serbischen und französischen Militär als Krankenhaus, bevor es im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern eingenommen wurde. Heute gehört das Achillion dem griechischen Staat und ist nach aufwendiger Restaurierung der Öffentlichkeit zugänglich.

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