Los Tilos

Lorbeerwald auf La Palma

Der ursprüngliche Lorbeerwald bedeckt auf La Palma weite Teile. Bild: Tourspain

Bevor die Kälte der Eiszeit das grüne Tertiär ablöste, waren weite Teile Nord- und Westeuropas von dichten Urwäldern überzogen. Diese ursprüngliche Vegetation aus Farnen und Bäumen konnte aufgrund der südwestlichen Lage der Kanaren auf dem gesamten Archipel überleben. Durch den Menschen groß angelegte Abholzungsaktionen führten jedoch dazu, das heute nur noch auf La Palma ein größeres Stück dieses Lorbeerwaldes (Laurisilva) zu finden ist.

Westlich von Los Sauces, im Norden La Palmas erstreckt sich das etwa 510 Hektar große Biosphärenreservat Los Tilos. Seinen Namen verdankt es den ersten Siedlern auf der Insel, die die Gewächse aufgrund ihres Holzes irrtümlicher Weise für eine Lindenart hielten. Tatsächlich gedeihen in Los Tilos neben diversen Lorbeersorten auch Verwandte der Palmen, Avocados und Ölbäume, üppige Farne und Moose überziehen den Waldboden.

Zwischen diesem grünen, sehr ursprünglichen Baumbestand fühlt man sich tatsächlich in einen Urwald zurückversetzt. Wer Los Tilos gerne durchwandern möchte, kann jedoch auf die Machete verzichten: zahlreiche gut ausgeschilderte Routen führen durch das Naturgebiet.

Der Eingang in den Lorbeerwald erfolgt am Barranco de Aqua, wo ein kleines Informationszentrum erste Erklärungen zum Naturphänomen Laurisilva liefert. Vorgestellt werden unter anderem Flora und Fauna des Biosphärenreservats. Die Umgebung des Zentrums eignet sich hervorragend für erste Spaziergänge und Erkundungstouren des Lorbeerwaldes.

Eine anstrenge aber spektakuläre Tageswanderung führt mit einer Dauer von fünf bis sechs Stunden über 800 Höhenmeter zu den Quellen Marcos y Corderos. Auf fast 1400 Meter über N.N. sprudeln diese als Wasserfälle aus dem dichtbewachsenen Fels. In Kanälen wird das kostbare Nass zu en Plantagen des Umlandes geleitet. Gerade das Quellgebiet und die Wege entlang der Kanäle bieten eine Vielzahl von hervorragenden Wandermöglichkeiten. Achten Sie aber unbedingt darauf, genügend Proviant mit zu nehmen, da es in diesem Gebiet keine Raststätten gibt.

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