Knossós

Nahe der Inselhauptstadt Heraklion befindet sich der minoische Palast von Knossós. Der eindrucksvolle Komplex des kulturellen, herrschaftlichen und Verwaltungszentrums von Kreta zwischen 2000 und 1450 v. Chr. sollte zu Beginn einer jeden Beschäftigung mit der Archäologie des Eilandes stehen, da hier der Schlüssel zum besseren Verständnis der weiteren kretischen Villen und Paläste liegt.

Die minoischen Ruinen setzten sich einst aus rund 1.400 Räumen zusammen. Zahlreiche Bauwerke besaßen bis zu vier Stockwerke. Den Mittelpunkt des Palastes stellte der über 50 Meter lange und beinahe 30 Meter breite Zentralhof dar, welcher wohl als Schauplatz kultischer Spiele und als Endpunkt prächtiger Prozessionen diente.

Vor 3.500 Jahren lebten wahrscheinlich etwa 10.000 Bewohner in Knossós. Nach dem Untergang des minoischen Reiches um 1450 v. Chr. Blieben die Ruinen noch lange Zeit bewohnt.

Die freigelegten (Schatz-) Kammern, Thronsäle und (Vorrats-) Räume sowie die kreativen Nachbildungen des Ausgräbers Sir Arthur Evans, welcher zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr als 40 Jahre lang in Knossós beschäftigt war, gelten heute als Disneyland der Archäologie. Besucher müssen sich beim Besuch des Palastes in Erinnerung rufen, dass über die minoische Zeit keine schriftliche Quellen und Aufzeichnungen vorhanden sind, so dass jegliche aus Bodenfunden gewonnenen Rückschlüsse auf das Palastleben jener Zeit zumeist spekulativer Natur sind.

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