Betancuria

Kirche in Betancuria auf Fuerteventura

Die Pfarrkirche Iglesia de Santa Maria in der einstigen Hauptstadt Betancuria. Bild: Tourspain

Im Glanze vergangener Zeiten sonnt sich die ehemalige Inselhauptstadt Betancuria im Zentrum Fuerteventuras. Die heute gerade einmal 600 Einwohner zählende Gemeinde ist zweifelsohne der schönste Ort der Insel und lockt als solcher eine Reihe von Tagesausflüglern an.

Jean de Béthencourt, seines Zeichens spanischer Eroberer, gründetet die nach ihm benannte Kapitale 1405 aufgrund des fruchtbaren Bodens und der Sicherheit vor Piratenangriffen im Landesinneren. Als sich die Freibeuter jedoch auch von der Küstenferne nicht abschrecken ließen und das enge Tal der wachsenden Landwirtschaft keinen Raum mehr ließ, verlegte man die Hauptstadt 1835 kurzer Hand nach La Olivia.

So kommt es, dass heute in einem vergleichsweise kleinen Dorf auf Fuerteventura eine Menge ansehnlicher, historischer Bauten zu finden sind. Zu den auffälligsten zählt sicherlich die Pfarrkirche Iglesia de Santa Maria, deren Gründung bereits auf die Zeit Béthencourts zurück geht. Seine heutige Form erhielt das Gotteshaus jedoch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, nachdem es zuvor bei einem Piratenangriff der Zerstörung anheimgefallen war. Im Inneren des dreischiffigen Sakralbaus begrüßt den Besucher ein vergoldeter barocker Hochaltar sowie die Figur der Santa Catalina, die als eine der ältesten Holzschnitzereien der Kanaren gilt.

Als alte Hauptstadt ist Betancuria auch eine Bewahrerin der Traditionen. So setzten sich gleich drei Institutionen mit der Vergangenheit der Region auseinander: die Casa Santa María präsentiert Werkstätten, in denen noch immer klassisches Kunsthandwerk ausgeübt wird, das Heimatmuseum widmet sich den urkanarischen Einwohnern und im Museo de Arte Sacro beschäftigt man sich mit den kirchlichen Schätzen und Sakralbauten der Insel.

Verlässt man Betancuria mittels des nördlichen Ortsausganges, so stößt man auf die Ruine des imposanten Franziskanerklosters, das, nach dem es bereits beim Piratenüberfall stark gelitten hatte, der spanischen Säkularisierung zum Opfer fiel. Um die erhalten gebliebenen Außenmauern wurde in den vergangen Jahren ein hübscher kleiner Park angelegt.

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