Pyramiden von Güimar

Eines der großen Rätsel Teneriffas stellen weiterhin die Pyramiden von Güimar am oberen Rand des Ortes dar. Lange Zeit wurde ihnen zugeschrieben, ein reines Zufallsprodukt zu sein, das die Bauern der Region angelegt hatten, um ihre Felder von Steinen zu befreien. Der bekannte norwegische Ethnologe Thor Heyerdahl zweifelte diese These als erster an. Er glaubte in den sechs regelmäßigen Pyramiden eine Schnittstelle zwischen der ägyptischen und den lateinamerikanischen Hochkulturen zu erkennen. Das der Austausch zwischen diesen entfernten Ländern auch schon vor Zeiten des Kolumbus mit einfachen Booten möglich war, bewies der Skandinavier, als er mit dem Schilfboot „Ra II“, den Atlantik überquerte.

In Fachkreisen wird die These Heyerdahls noch immer kontrovers diskutiert. Als gesichert gilt mittlerweile jedoch, dass es sich bei den sechs Pyramiden keineswegs um Zufallsprodukte handelt. Zu sorgfältig wurden die eckigen Steine aus dem Lavagestein geschnitten, zu exakt ist die Ausrichtung der Bauwerke und zudem finden sich an jeder Stätte eine Treppe an der Westseite sowie feine Kiesel auf dem Dach.

Mehr über die interessante Hypothese der Kanaren als Bindeglied zwischen Mittelmeer und Lateinamerika, erfahren die Besucher in dem 1998 eröffnetem „Parque Etnografico de Güimar“. In seinem interessanten Dokumentationszentrum informiert eine Multivisionsschau eindrucksvoll über 5000 Jahre Inselgeschichte und führt den Gedanken Heyerdahls über transatlantische Beziehungen weiter aus. Zudem ist eine originalgetreue Nachbildung seines Schiffes „Ra II“ zu besichtigen.

Öffnungszeiten: täglich von 9.30 bis 18 Uhr (Einlass bis 17.30 Uhr). (Stand: Mai 2008; alle Angaben ohne Gewähr).

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