Aphrodite-Heiligtum

Der Aphrodite-Tempel liegt am südlichen Ortsrand von Koúklia

Statue der Göttin Aphrodite. Bild: FVZ Zypern

Der Aphrodite-Tempel liegt am südlichen Ortsrand von Koúklia, hier wurde vor Jahrhunderten der Sagenumwobene Mutterkult zelebriert. Hieraus entstand der Kult um die  Göttin Aphrodite der Göttin der Liebe, Schönheit und der sinnlichen Begierde. Der Legende nach veranlasste der arkadische König Agapenor von Tega den Bau des Heiligtums als er auf dem Rückweg von Troja hier an Land ging. Es ist jedoch historisch belegt, dass im 15. Jahrhundert vor Christus bereits eine Siedlung an diesem Ort bestand.

Im 12. Jahrhundert ließen sich die ersten Griechen in Koúklia nieder und fanden den Ischtar-Astarte Kult vor. Dieser Kult verehrt die Muttergottheit, die „Magna Mater“, in Form eines schwarzen kegelförmigen Steins. Dies war der Ursprung, aus dem die „Großen Mutter“ oder auch die Göttin Aphrodite entstand. Zu Ehren der Göttin wurden im jeden Frühjahr die großen Aphrodisien zelebriert. Pilger aus aller Welt kamen, um an einem Festzug durch die Heiligen Gärten des Tempels teil zu nehmen. Ein Teil der Aphroditefeier war die sogenannte Tempelprostitution. Hierbei musste sich jede Frau vor ihrer Ehe in der Nähe des Tempelbezirks einem Fremden hingeben. Das Opfer der Jungfräulichkeit  war eine Weihgabe für die Göttin, für die Männer galt dieser Akt als Initiationsritual.

Auf dem Ausgrabungsgelände findet man heute nur noch die Grundmauern des Tempels vor. Denn die meisten Bauten aus der Bronze- und Römerzeit wurden für den Neubau anderer Gebäude benötigt, zum Beispiel für das fränkische Château de Covocle. Dieses Kastell wurde während der türkischen Periode, zur Überwachung einer Zuckerrohrplantage genutzt. Auf dem Gelände befinden sich noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die kleine Katholiki-Kirche die im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Hier sind noch Fresken sowie die Darstellung des Jüngsten Gerichts und der Personifizierung der Flüsse Euphrat und Tigris als wasserspeiende Masken an der Westwand der Kirche abgebildet. Im Museum auf dem Tempelgelände sind unter anderem der schwarze konische Kultstein der Aphrodite und viele weitere Artefakte ausgestellt.

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