Enkomi

Im Osten der Mittelmeerinsel Zypern, in der fruchtbaren Mesaoria-Ebene in der Nähe von Famagusta, befindet sich die bronzezeitliche Stadt Enkomi, die aufgrund ihrer enormen Größe und der daraus resultierenden Bedeutung zum Teil auch als Alasija, der in der Bronzezeit üblichen babylonischen Bezeichnung für ganz Zypern, identifiziert wird.

Während der Bronzezeit galt Enkomi als Machtzentrum der Insel. Nach einer wechselvollen Vergangenheit wurde die Stadt schließlich um 1050 v. Chr. nach einem verheerenden Erdbeben zugunsten des nahe gelegenen Salamis verlassen.

Seit dem Jahr 1896 wird Enkomi schließlich durch das Britische Museum wissenschaftlich erforscht. Seither wurden zahlreiche Funde freigelegt, von denen die frühesten bereits aus dem 17. Jahrhundert v. Chr. stammen. So wurden z. B. eine Vielzahl von mehrräumigen Häusern, rechtwinklig angelegte Straßen, Bestattungen, eine ausgefeilte Kanalisation, eine Schmiede und die massive Stadtmauer, die etwa um 1200 v. Chr. zum Schutz der Einwohner errichtet wurde, entdeckt. Viele der kleineren Funde werden heute im Museum von Salamis, im Nationalmuseum der Hauptstadt Nikosia oder im Britischen Museum ausgestellt.

Zu den berühmtesten Funden in Enkomi gehören u. a. die bronzene Statue des „gehörnten Gottes“, die zwischen 1200 und 1150 v. Chr. entstand, eine in einem Grab gefundene silberne Schale, die mit Gold und Nielle verziert ist und Stierköpfe mit Blumen abbildet, oder als Stierköpfe geformte Ohrringe.

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