Córdoba

Blick auf Córdoba mit der Silhouette der großen Moschee

Blick auf Córdoba mit der Silhouette der großen Moschee. Bild: Junta de Andalucia

Das maurische Erbe Córdobas ist bedeutend: in der einstige Hauptstadt des omaiyadischen Kalifats befindet sich eine der größten Moscheen der Welt und vor ihren Toren liegen mit der Medina Azahara die Ruinen einer gewaltigen und prächtigen Palaststadt. In der Judería, dem ehemaligen Judenviertel mit seinen verwinkelten Gassen, gehen Kunsthandwerker der Leder- Schmuck- und Keramikproduktion nach, ebenfalls ein maurisches Vermächtnis.

Rund 1 Millionen Menschen, das ist mehr als ein Drittel der heutigen Einwohner, lebten zu den Glanzzeiten des Kalifats (zwischen 711 und 1008) in Córdoba. 500 Moscheen, 50 Spitäler und mehrere hundert Bäder gab es in der Stadt, die neben Konstantinopel die reichste und schönste Stadt Europas gewesen sein muss. Mit dem Untergang der maurischen Herrscherdynastie geriet Córdoba in Vergessenheit, wurde eine verarmte Landstadt und Hochburg der anarchistischen Arbeiterbewegung in Spanien. Erst der Tourismus verhalf der Siedlung am Río Guadalquivir zu neuem Aufschwung.

Einen Eindruck von einstigen Glanz Córdobas erhält der Reisende beim Besuch der großen Moschee, ein einmaliges Zeugnis maurisch-islamischer Baukunst, das ab 796 errichtet und in das nach der Rückeroberung eine christliche Kirche ?eingepflanzt? wurde. Auch wenn der nachträgliche Einbau wie ein Fremdkörper wirkt, hat er es nicht geschafft, den perfekten Einklang von räumlicher Weite, klarer Symmetrie und kunstvoller Dekoration der Moschee zu verdrängen.

Unweit der Moschee, die oberhalb des Guadalquivir aufragt, befindet sich der schönste Stadtteil von Córdoba, das einstige Judenviertel Judería. Wie in einem orientalischen Basar reihen sich die Werkstätten von Antiquitäten- und Souvenirhändlern sowie der Kunsthandwerker aneinander. Das Labyrinth verwinkelter Gassen wird von weißgetünchten Häusern gesäumt, die der sommerlichen Hitze Córdobas gerecht werden. Nahezu hinter jeder Ecke wartet eine neue Überraschung: Gittertore geben den Blick auf blumengeschmückte Innenhöfe frei, kleine Tapabars laden zum Verweilen ein. Ein besonders gern gewähltes Fotomotiv ist die Calleja de las Flores, die von ihren Bewohnern mit üppigem Blumenschmuck dekoriert wurde.

Wem der Trubel in der Judería zu groß wird, der begibt sich in die Morería, das ehemalige maurische Viertel Córdobas, das weniger frequentiert wird und an vielen Stellen authentischer wirkt. Hier stößt man auch auf die archäologische Grabungsstätte eines großen römischen Theaters. Bereits zu Zeiten der Antike war Córdoba eine beliebte Stadt. Das beweisen nicht zu letzt die zahlreichen Funde aus der Epoche der Römer, die im gleich nebenan situierten Archäologischen Museum ausgestellt werden.

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