Alhambra

Alhambra vor schneebedeckten Bergen

Die Alhambra in Granada: ein Meisterwerk maurischer Baukunst. Bild: Junta de Andalucia

Träume aus Tausend und einer Nacht werden beim Besuch der Alhambra in Granada wach. Die von den Mauren errichtete Palastanlage gehört zu den schönsten Monumenten muslimischer Kunst, wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben und ist Spaniens meist besuchtes Bauwerk.

Rötlich schimmert die Burg, die auf einem Hügel oberhalb der Stadt errichtet wurde im Abendlicht, das Panorama der schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada im Hintergrund. Der Eintritt in den weitläufigen Nasriden-Palast (Tickets unbedingt vorher reservieren!) erfolgt über einen Vorplatz, an dem auch die Alcazaba und der Palast Karl V. liegen. Letzterer ist ein geometrisches Formspiel, das sich als quadratischer Koloss um einen kreisrunden und von Säulen gesäumten Innenhof gruppiert. Im Gebäude, das von Pedro Machuca im Renaissancestil errichtet wurde, befindet sich das Museo de Alhambra sowie das Museum der schönen Künste.Doch zurück zur Alhambra. Erst nachdem man eine Möglichkeit gefunden hatte, das Wasser des Río Darro den Berg hinauf zu pumpen, befasst Mohammed V. im 14. Jahrhundert den Entschluss den Bau seines Vorgängers Jussuf I. fortzusetzen und erschuf den Palast der Nasriden in seiner heutigen Form. Den Besucher erwartet ein einmaliges Gesamtkunstwerk aus meisterlicher maurischer Architektur, verspielter Ornamentik, gewagtem Kuppelbau und dem allgegenwärtigen Element Wasser, das gelenkt durch Kanäle in Becken und Springbrunnen allerorts fließt und plätschert.

Alle sehenswerten Räume der Alhambra aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Zu den besonderen Höhepunkten eines Besuchs, die den gast gleich zu Beginn erwarten, zählen jedoch der Myrtenhof, der Löwenhof und der Saal der zwei Schwestern. Ersteren, auf spanisch auch Patio de los Arrayanes genannt, füllt ein langes, von Myrtensträuchern gesäumtes Wasserbecken. An den schmalen Enden des Hofes ragen siebenbogige Arkadenreihen hoch, deren reiches Dekor sich anmutig im Wasser spiegelt. An der Nordseite erhebt sich die 45 Meter hohe Torre de Comares, der höchste Turm der Alhambra.

Durch die Sala de los Mocárabes ist der Myrtenhof mit dem Löwenhof verbunden, der wohl das meist fotografierte Motiv der Alhambra ist. Das Herz des Palastes ist ein wahres Fest der maurischen Baukunst. In einer einzigartigen Leichtigkeit und Verspieltheit ziehen sich 124 grazile Marmorsäulen, die kunstvoll inszenierte Arkadenbögen tragen in geometrischer Klassik um den Innenhof. Dieser wird von einem Springbrunnen gekrönt, der von zwölf Marmor-Löwen getragen wird und gleichzeitig für die Namensgebung dieses im 14. Jahrhundert angelegten Hofes verantwortlich ist.

Vom Löwenhof gelangt man in den Saal der zwei Schwestern (Sala de las dos Hermanas), der vermutlich einen Teil der winterlichen Frauengemächer darstellt. Mit seinen reichen Kachel- und Stuckdekorationen bildet er den künstlerischen Höhepunkt des Palastes. Die Wanddekoration  gibt Verse des Dichters Ibn Zamrak wieder, das Gewölbe läuft in Form eines achteckigen Sterns mit 16 Strahlen aus und gilt als die größte aller arabischen Stalaktitenwölbungen mit mehr als 5000 Hohlkehren.

Nach Abschluss der Besichtung der restlichen Räume der Alhambra sollte der Besucher es nicht versäumen, auch den Gärten des Palastes, die sich rund um die Sommerresidenz der Nasriden, den Generalife, gruppieren, eine Visite abzustatten. Hier vereint sich das meisterliche architektonische Geschick der Mauren mit hoher Gartenbaukunst. In den luftigen Gärten, die sich über mehrere Ebenen mit Rosenterrassen, Zypressenalleen, Hecken und Blumen über den Hang ziehen, ist ebenfalls Wasser das alles verbindende Element. In den höher gelegenen Gärten befindet sich zudem das ehemalige Franzisaknerkloster San Francisco, das im 15. Jahrhundert gegründet wurde und nun einen der luxuriösesten Paradore Spaniens beherbergt.

Hinweis zur Besichtigung der Alhambra: Tickets für den Besuch der Alhambra müssen unbedingt rechtzeitig vor dem Aufenthalt reserviert werden, denn täglich werden nur etwa 7000 Besucher in den Palast der Nasriden eingelassen, was in der Hochsaison zu Engpässen führen kann. Mit der reservierten Eintrittskarte erhält man ein Zeitfenster, innerhalb dessen man sich an der Kontrolle am Eingang des Palastes eingefunden haben muss. Die Besichtigung der anderen Gebäude auf dem Alhambra-Hügel ist jederzeit möglich. Hinweise zur (nicht ganz unkomplizierten) Reservierung entnehmen Sie bitte unserem Blogbeitrag über den Online-Ticketkauf für die Alhambra.

Impressionen aus der Alhambra. Bilder: Tourspain & Junta de Andalucia

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