Cádiz

Die Kathedrale von Cádiz vom Campo Sur aus

Die Kathedrale von Cádiz mit ihrer auffälligen gelben Kuppel vom Campo Sur aus. Bild: Tourspain

Das im Südwesten Andalusiens an der Costa de la Luz gelegene Cádiz ist nicht nur die älteste Stadt der Region, sondern auch ganz Europas.  Bereits 1110 v. Chr. nutzten die Phönizier die aus Muschelkalk bestehende, damals noch vom Festland losgelöste, Inselzunge, um darauf Zinn und Silber zu lagern. Es folgten wechselnde Herrscher: Karthager und Römer legten den Grundstock für die heutige Stadt, die schließlich 844 von den Normannen überfallen wurde und zur Bedeutungslosigkeit herab sank. Erst nach der Eroberung durch Alfons X. im Jahr 1262 wurde Cádiz ?wiederentdeckt?. Mit der Erforschung der neuen Welt schließlich stieg die Stadt zu einem der bedeutendsten Seehäfen des Landes auf. Allein Christoph Kolumbus startete zwei seiner vier Entdeckungsreisen von hier.

Die idyllische Lage Cádiz auf einer vorgesetzten Landzunge im Atlantik, hat nicht nur Vorteile. Da das Raumangebot begrenzt ist, wuchsen in den Vororten Hochhaussiedlungen in den Himmel, die erst durchquert werden müssen, nähert man sich dem historischen Zentrum der Stadt. Hier erwartet den Besucher dann freilich ein anderes Bild. Noch immer wird die Altstadt in großen Teilen von einer Befestigungsanlage umgeben, deren bis zu 15 Meter hohen Mauern sie vor allen Dingen vor den Fluten des Atlantiks bewahren sollen. Hohe weiße Flachdachhäuser zieren die Straßen, aus deren verglasten Balkonen die Bewohner bei jeder Witterung in Richtung des Meeres blicken können, Palmen säumen die großzügig angelegten Plätze, das klare und harte Licht trägt zu einer besonderen Atmosphäre bei.

Häusergewirr in Cádiz. Hohe weiße Flachdachhäuser zieren die Straßen. Bild: Tourspain

Häusergewirr in Cádiz. Hohe weiße Flachdachhäuser zieren die Straßen. Bild: Tourspain

Am schönsten ist es in Cádiz in der Nähe des Wassers. Zwischen den beiden Festungen Castillo de Santa Catalina und Bateria Candelaria führt die Uferpromenade Paseo de Santa Barbara am Parque Genovese, der grünen Lunge der Stadt vorbei. Ein beliebter Treffpunkt ist die Plaza de Mina, ein von üppigem Grün gesäumter Platz, an dem auch das Museo de Cádiz liegt, das mit archäologischen Funden in die phönizische Zeit zurückführt und zudem über eine hervorragende Gemäldesammlung verfügt.

Auf der anderen Seite der Stadt liegt das markanteste Gebäude von Cádiz. Die Catedral Nueva mit ihren mächtigen beiden Türmen und der auffälligen gelben Kuppel sticht merklich hervor. Den schönsten Blick auf das Gotteshaus mit dessen Bau im 18. Jahrhundert begonnen wurde, das jedoch erst zwei Jahrhunderte später fertig gestellt wurde, ergibt sich von der Promenade Campo del Sur. Auch dem Interieur der Kathedrale sollte man einen Besuch abstatten. Beeindruckend sind die mächtigen Pfeiler und die 52 Meter hohe, über dem Altar liegende Vierungskuppel. Im nebenan situierten Museo Catedralicio werden kostbare Monstranzen und Gemälde ausgestellt.

Ausflugstipps und Sehenswürdigkeiten in Andalusien auf einen Blick