Nekropole von Carmona

Sichtbare Spuren haben die Römer in dem sympathischen Landstädtchen Carmona, das auf einem Hügelrücken in der Vega de Corbones, unweit von Sevilla thront, hinterlassen. Am Ortsrand befindet sich unterhalb eines Amphitheaters eine Totenstadt, in der etwa 250 Gräber aus dem Zeitraum zwischen dem 2. und dem 4. Jahrhundert v. Chr. freigelegt wurden. Bei dem ausgegrabenen Teil der Nekropole handelt es sich jedoch nur um einen Bruchteil des gesamten Areals, insgesamt wird die Zahl der Gräber auf über 1000 geschätzt.

Die Nekropole von Carmona besteht in weiten Teilen aus Familienmausoleen. Damit die Angehörigen ihre Verstorbenen auch nach dem Tod besuchen konnten, wurden großzügige Anlagen mit Vorhöfen und Ruhebänken angelegt, Wandmalereien zierten die letzte Ruhestätte. Die meisten Toten wurden eingeäschert, wie die vielen Urnennischen beweisen, es wurden jedoch auch Grabmäler für Erdbestattungen freigelegt. Zu den größten Sehenswürdigkeiten gehören die Tumba del Elefante, ein großes Familiengrab, das von einer gut erhaltenen karthagischen Elefantenskulptur bewacht wird und die Tumbade Servilla, die die am besten erhaltenen Wandmalereien birgt.

Funde, wie Grabbeigaben (Schmuck und Keramiken), Grabsteine, Altäre und Skulpturen, die bei den archäologischen Arbeiten ans Licht befördert wurden, können im angeschlossenen Museum bewundert werden. Zudem informiert die interessante Ausstellung über den Totenkult und die Bestattungsriten der Römer.

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 14 Uhr; Mitte Juni bis September: dienstags bis freitags von 8.30 bis 14 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr. (Stand: Juli 2008; alle Angaben ohne Gewähr.)

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