Nationalpark Coto de Doñana

Zu einem der bedeutendsten Naturschutzgebiete Europas kann man den Nationalpark Coto de Doñana in der Provinz Huelva zählen. Er breitet sich auf 50 000 Hektar entlang des Mündungsdeltas des Río Guadaquivir östlich von Huelva aus und ist ein Refugium für Zugvögel, die hier eine Pause einlegen, bevor sie ihren Weg nach Afrika fortsetzten. Zu den ziehenden Arten gesellen sich heimische Vertreter der Vogelwelt. Doch damit nicht genug. In der abwechslungsreichen Landschaft des Nationalparks, die sich in ein Nassgebiet, einen Wanderdünengürtel und ein Trockengebiet differenziert, leben Schlangen, Echsen, Schildkröten, Luchse, Dachse und Ginsterkatzen, kurzum Tiere, die auf dem Rest der iberischen Halbinsel längst verschwunden sind.

Die Ursprünglichkeit der Coto de Doñana konnte die Jahrhunderte erhalten bleiben, da das sumpfige Land kaum Raum für menschliche Kultivierung ließ, dazu hatte die Malaria das Gebiet noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Griff. So diente es denn auch nur einigen wenigen Adeligen als Jagdrevier und konnte sich ansonsten natürlich entfalten. Erst in der Neuzeit geriet die Coto de Doñana in Gefahr. Obwohl seit 1969 als Nationalpark geschützt und gleichsam Weltnaturerbe der UNESCO, bedrohen die extensive Landwirtschaft der Umgebung sowie der ständig steigende Wasserbedarf des Tourismus die Ökosysteme des Naturschutzgebietes. Ein Kollaps der Coto de Doñana hätte für die Zugvögel in ganz Europa verheerende Folgen.

Aufgrund der Sensibilität des Systems ist der Besuch des Nationalparks streng reglementiert und nur in Begleitung von Wildhütern möglich. Von einem der der vier Besucherzentren, El Acebuche, werden etwa vierstündige Jeeptouren durch die Zonen der Coto de Doñana angeboten, Gruppen ab acht Personen können auch Ganztagesausflüge buchen. Eine weitere Möglichkeit, den Nationalpark kennen zu lernen besteht vom Río de Guadalquivir aus. Ab Sanlúcar de Barrameda kann an Bootsfahrten entlang des Naturschutzgebietes teilnehmen. Auch führen am Rande der Umweltzone Wanderpfade, die an den anderen drei Besucherzentren La Rocina, El Acebrón und Fábricia de Hielo starten. Zur tierbeobachtung sollte man bei allen drei Gelegenheiten ein Fernglas mitführen.

Öffnungszeiten Besucherzentren: täglich von 8 bis 19 Uhr, Juni bis September bis 21 Uhr. Anmeldungen zu den Jeepfahrten unter Tel. 959 43 0432 bei der Sociedad Cooperativa Andaluza Marismas El Rocío.

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