Insel Cabrera

Der Nationalpark Cabrera rund um die gleichnamige Insel

Der Nationalpark Cabrera rund um die gleichnamige Insel. Bild: Tourspain

Der Südostküste Mallorcas ist ein kleiner Archipel mit neunzehn Inseln vorgelagert, unter denen Cabrera, die „Ziegeninsel“, mit ihren 17 Quadratkilometern die größte ist. Ihren Namen verdankt sie den alles fressenden Tieren, die für die fast vollkommene Vegetationslosigkeit des Eilandes verantwortlich sind. Trotzdem ist Cabrera die Heimat zahlreicher Arten und wurde deshalb in den 1990er Jahren zum Naturschutzgebiet erklärt. Viele seltene Seevögel, wie der Fischadler, Seefalken, Sturmschwalbe oder Sardengrasmücke brüten hier. Die Unterwasserwelt ist ebenfalls artenreich und beherbergt bedrohte Spezies, wie Seeschildkröten und Wale.

Man erreicht die Insel, auf der nur eine limitierte Besucherzahl pro Tag zugelassen ist, mit dem Boot von Colonia de Sant Jordi. Am Hafen begrüßt den Besucher bereits das Kastell aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde erbaut, um die frühere Pirateninsel wieder dem Einfluss der Obrigkeiten zu unterstellen. Sowieso ist die Geschichte der Insel, die bereits in der Talayot-Zeit besiedelt war, stark durch das Militär geprägt, das die Insel noch bis in die 1980er Jahre für sich beanspruchte. Die schwarze Stunde der Inselvergangenheit schlug im 19. Jahrhundert, als infolge des Spanischen Unabhängigkeitskrieges 9000 französische Kriegsgefangene auf Cabrera interniert wurden. Ein Gedenkstein erinnert an die Männer, von denen nur 3600 überlebten.

Über diese und weitere Kapitel der turbulenten Geschichte Cabreras informiert ein kleines Museum, das in einer Finca am Castell untergebracht wurde. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich zudem mit dem ausgeprägten Ökosystem des Archipels. Auch sollte man es nicht versäumen, die Cova Blava, die „Blaue Grotte“ der Insel zu besuchen. Sie ist die reizvollste Höhle Cabreras und nur durch eine zwanzigminütige Bootsfahrt vom Hafen am Castell aus zu erreichen.

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