Landgut La Granja

Die traditionelle mallorquinische Landwirtschaft, kann der Besucher auf dem Landgut La Granja, auch Sa Granja, bei Esporles in der Serra de Tramuntana erleben. Der landwirtschaftliche Betrieb, der sich vor allem den Anbau etlicher Obst- und Gemüsesorten widmet, geht bis auf die Zeit der Mauren zurück. Als geschickte Wasserbauer wussten diese, sich die unterirdische Quelle zu nutze zu machen und entwickelten ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, das bis heute die Felder La Granjas mit dem kostbaren Nass versorgt. Nach der Rückeroberung der Insel durch die christlichen Heere ging das Anwesen zunächst an Jaume I., der es wiederum den Zisterziensermönchen überließ, die hier ein Kloster gründeten. Heute ist rund 3000 Quadratmeter umfassende Landgut im Besitz der Familie Fortuny, die es bereits Anfang des 18. Jahrhunderts umfangreich restaurieren ließ.

Aus dieser Zeit stammt auch das schlossartige barocke Herrenhaus, dessen Besichtigung im Eintrittspreis mit inbegriffen ist. Ein kleiner Leitfaden informiert über den Rundgang über das Anwesen. Zu den herrschaftlichen Räumen zählen mehrere, reich mit mallorquinischen und französischen Möbeln ausstaffierte Salons, Schlafzimmer und Musiksäle, die eindrucksvoll dokumentieren, welcher Wohlstand auf einer Insel, auf der Wasser eine Mangelware ist, mit dem Anbau von Nahrungsmittel erwirtschaftet werden kann. Zum Komplex gehören ferner diverse Wirtschaftsräume, die bereits ein Teil der maurischen Anlage waren und in der klassische Handwerksarbeiten die rund um einen, sich selbstversorgenden Hofbetrieb anfallen, ausgeübt werden, wie das färben von Wolle und Stoffen oder das pressen von Olivenöl. Da den adeligen Grundherren früher auch die Rechtssprechung über die leibeigenen Arbeiter des Gutes zustand, befindet sich in den Kellerräumen ein Kerker mit angeschlossener Folterkammer.

Außerhalb des Hauses beanspruchen die Ställe, Wassermühlen und natürlich Gärten einen Großteil des Platzes. Noch immer reift auf den Feldern von La Granja eine Vielzahl von regionalen Früchten, die zu landestypischen Produkten weiterverarbeitet werden. Im angeschlossenen Laden und im Restaurant können diese natürlichen Spezialitäten verkostet werden. Neben Wein, Wurst, Brot und Käse gehören auch die mallorquinischen Krapfen, bunyols, zum Angebot. Jeden Mittwoch und Freitag wird zudem an den Nachmittagen ein „mallorquinisches Volksfest“ veranstaltet, ein großes Spektakel mit Folklore-Tänzen, Handwerksvorführungen und Eselrennen. Für kleine Besucher dürfte darüber hinaus der kleine Tierpark, der in einem Wäldchen auf dem Gelände von La Granja untergebracht ist, von Interesse sein.

Eintritt und Öffnungszeiten: April bis Oktober: täglich von 10 bis 19 Uhr; November bis März: täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt für Kinder 4,50 (7) Euro, für Erwachene 9 (11) Euro. Die Zahlen in den Klammern geben den Preis zum Volksfest an. (Stand: 05/07; alle Angaben ohne Gewähr)

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