Myra

Die lykischen Felsgräber von Myra

Die lykischen Felsgräber von Myra. Bild: Kultur- und Tourismusministerium Ankara

Auch Myra, das neben der heutigen Stadt Kale liegt, gehört einst zu den mächtigen Städten des Lykischen Bunds und weist noch Ruinen aus der Antike auf. Bekannt wurde es jedoch als Pilgerstätte, den laut Legende soll der Heilige Nikolaus hier einst einen heidnischen Tempel abgerissen und dafür eine Basilika erbaut haben. Sicher ist, dass der Heilige, der später die Vorlage für den „Weihnachtsmann“ lieferte, etwa 300 n. Chr. hier Bischof war und auch hier beerdigt wurde. Seine Gebeine befinden sich allerdings nicht mehr in Myra, denn nachdem die Stadt unter seldschukische Herrschaft fiel, brachten italienische Kaufleute sie heimlich nach Bari. Trotzdem ist die Kirche des Heiligen Nikolaus die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stätte und spielt auch als Pilgerort immer noch eine Rolle. Die heutige dreischiffige Basilika mit Kuppelraum stammt aus dem 8. Jahrhundert und wurde später um einen weiteren Anbau und ein Kloster erweitert. Bis ins 19. Jahrhundert verschlammte und zerfiel die Kirche zunehmend und wurde dann durch Türken, Russen und schließlich einen deutschen Archäologen wieder freigelegt und restauriert. Dabei kamen auch Teile der alten Mosaike und Fresken zum Vorschein.

Auch von der antiken Stadt Myra, die ebenfalls ein Opfer des Schlamms des Demre-Flusses wurde, blieben Überreste erhalten. Die obere Cavea umfasst ca. 110 Meter. 38 Sitzreihen, umfangreiches Dekor und die Bühnentechnik machten die Aufführungsstätte im Altertum berühmt. Oberhalb der Akropolis, an der sich das Theater befindet, liegt die Totenstadt Myras. Die lykischen Gräber wurden direkt in den Fels gehauen und mit tempelähnlichen Portalen umrandet. Besonders die Ruhestätten der wohlhabenden Bürger sind mit zahlreichen Verzierungen, Inschriften und Reliefs versehen.

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